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Wer ist… Sascha Julius?

Geschrieben von admin am 31. Aug 2016

Und wieder eine neue Ausgabe aus unserer Reihe ‚Wer ist …?‘. Heute wird Sascha Julius mit Fragen über seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durchlöchert. Ein weiteres Kämpferherz und seit 2 Jahren ein junger wilder Fuchs…

Interviewer Raffale Sassano: Hallo Sascha, ich habe bisher immer mit einer Tischtennis bezogenen Frage angefangen. Deshalb starten wir heute mal ganz anders: Wie sind deine Eltern eigentlich zu deinem Namen gekommen und bist du zufrieden mit ihm?

Sascha Julius (SJ): (denkt eine weile nach) Gute Frage – ich kann es dir gar nicht genau sagen. Ich glaube, meine Eltern haben es mir schon einmal gesagt. Der Grund war wohl nicht all zu spektakulär, sonst könnte ich es dir jetzt sagen. Ich finde meinen Namen okay, er ist zum Glück nicht ganz so häufig vertreten wie Tom oder Max. Von daher bin ich zufrieden.

Du kommst ja ursprünglich aus Staßfurt – wie lange hast du dort gewohnt?

SJ: Insgesamt 18 Jahre – ich bin dort geboren, zur Schule gegangen, habe mein Abi gemacht und bin danach aus Staßfurt weggezogen, um meinen Bundesfreiwilligendienst zu machen. Den haben ich dann im Harz absolviert und war zu der Zeit noch fast jedes Wochenende in der Heimat, da ich noch bei meinem Heimatverein gespielt habe.

Wo hast du danach gewohnt?

SJ: Nach meinem Freiwilligendienst bin ich nach Jena gezogen, wo ich mit dem Studium begonnen habe und 2 Jahre gewohnt habe. Im Frühling 2015  hat es mich dann in die Messestadt verschlagen. Eigentlich wollte ich nach dem Abi gleich studieren, was ich jedoch aufgrund einer Verletzung erst mal verschieben musste (Für das Sportstudium muss man einen Sporteignungstest bestehen und mit einem verstauchten Sprunggelenk und angerissenen Bändern ging das schlecht). Dadurch hat sich ein BFD gut angeboten, da ich mit Sport und Pädagogik bei meiner Tätigkeit als pädagogischer Betreuer von Schulklassen erste Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen sammeln konnte und sich mein Berufswunsch bestätigte.

Sascha’s Stuhlbruch


Nach dem Saschas Stuhl, welcher plötzlich in alle Einzelteile zersprang, ausgewechselt wurde, konnte das Interview fortgesetzt werden…

SJ: Nachdem ich dann 2 Jahre in Jena gymnasiales Lehramt für Sport und Ethik studiert habe, wollte ich noch einmal etwas anderes sehen. Ich wollte eigentlich von Anfang an nach Leipzig, deshalb haben meine Freundin und ich zum Sommersemester die Uni gewechselt und setzten unser Studium dann in Leipzig weiter fort.

Was waren bisher so die groben Inhalte deines Studiums?

SJ: Mein Studium setzt sich aus 3 Bausteinen zusammen: die beiden Unterrichtsfächer und die Bildungswissenschaften. Im Sport habe ich neben viele praktischen Lehrveranstaltungen, in denen ich ein breites Programm an Sportarten kennengelernt habe, auch sehr viele sporttheoretische Kurse besucht, die sich z.B mit Medizin, Pädagogik, Psychologie, Geschichte usw. beschäftigen. Die Theorie ist schon größer gewichtet als die Praxis. In der Ethik gibt es mit praktische und theoretischer Philosophie einen recht klassischen Aufbau, wobei ich mich bereits auch mit vielen Religionen auseinandergesetzt habe. Bei den Bildungswissenschaften geht es eher um das eigentliche Lehrersein. Dort habe ich mehrere Praktika, lerne wie man den Unterricht führt oder wie man z.B mit Störungen umgeht.

In welchem Semester bist du gerade?

SJ: Im Oktober beginnt mein 7. Semester. Im Regenfall sind es dann noch 4 Semester bis zum Staatsexamen und danach kommt dann 1 Jahr lang das Referendariat an einer Schule.

Ich habe gehört du hast die spielfreie Zeit im Sommer für eine Fahrrad-Tour genutzt. Hast du neue Erfahrungen gesammelt? Erzähl uns etwas davon.

Sascha, der Fahrradjunkie.SJ: Ich hatte mir schon längere Zeit diese Tour vorgenommen und dieses Jahr hab ich’s dann endlich durchgezogen. Ich bin von Leipzig an die polnische Ostsee gefahren. Es waren insgesamt 500km, ich bin alleine gefahren, habe im Zelt geschlafen und war nach 5 Tagen am Ziel. Dort habe ich mich dann mit einem Freund getroffen und ein paar Tage Urlaub gemacht, ehe es dann mit dem Auto wieder Richtung Heimat ging. Ich nehme als Erfahrung auf jeden Fall mit, dass einem nach längerer Zeit auf dem Rad der Hintern weh tut :). Des Weiteren habe ich gemerkt, dass man schon froh ist, sich am Abend einmal in Gesellschaft zu sein oder ein paar Minuten zu telefonieren, da man am Tag auf dem Fahrrad eher weniger spricht. Ansonsten ist mir wieder mal bewusst geworden, dass wenn der Kopf sagt, er kann nicht mehr, der Körper noch große Reserven hat. Mit Willen und Motivation kann man somit fast jedes Ziel erreichen – und wenn man es dann geschafft hat, ist man zwar K.O. aber auch stolz und glücklich.

Starke Worte. War das die erste lange Fahrradtour für dich?

SJ: Ja, ich hatte vorher nur Tagestouren von 30, 40 oder auch mal 100km gemacht, aber nie längere Strecken am Stück.

Hältst du dich sonst mit anderen sportlichen Aktivitäten fit?

SJ: Durch mein Studium hab ich natürlich regelmäßig Sportveranstaltungen. Ansonsten steht neben dem Tischtennis und Fahrrad fahren ab und zu Joggen oder Beachvolleyball auf dem Plan.

Okay. Kommen wir zum Tischtennis: Seit wann spielst du Tischtennis und wie kamst du dazu?

SJ: Ich habe im Alter von 8 Jahren mit Tischtennis angefangen, also jetzt fast 15 Jahre. Davor habe ich ein Jahr Handball gespielt, was mir jedoch nicht wirklich großen Spaß gemacht hat. Dann hat mich damals mein Opa mit zum Tischtennis Training mitgenommen, und seitdem hab ich dann beim TTC  Staßfurt gespielt.

Was hast du im Schüler-/ Jugendbereich für Erfolge erzielt?

SJ: Ich war im Schüleralter nie wirklich erfolgreich, habe zwar mal bei einer Landesmeisterschaft teilgenommen aber viel mehr auch nicht.Im späteren Jugendbereich, also so zwischen 16-18, habe ich dann in der 1. Herrenmannschaft (Landesliga) gespielt und habe dadurch einen großen Leistungssprung machen können. Den größten Erfolg hatte ich in meinem letzten Jugendjahr, als ich beim Top 8 Turnier den 1. Platz gemacht habe und mich dadurch für die Top 48 Deutschlands qualifiziert habe. Das war schon eine große Ehre für mich dort teilzunehmen.

Okay. Kommen wir zu einem speziellen Tischtennis Thema. Was denkst du, wo liegen die Gründe dafür, dass Tischtennis in Deutschland nicht so populär ist wie z.B. in China?

SJ: Ich glaube, dass Tischtennis in China anders medial präsentiert wird und die Volksrepublik China eine andere Priorisierung der Sportarten hat. Fußball ist dort NOCH nicht so populär und wichtig, wohingegen in Deutschland Fußball Volkssportart Nr. 1 ist. Ma Long und Xu Xin sind in China auf riesigen Plakaten zu sehen, hier ist es eher ein Hummels oder Manuel Neuer. Ich denke jedes Land hat da seinen Volkssport und das ist okay.

Wie bekommst du nach einem schlecht gelaufenen Tischtennistag wieder die Motivation zu trainieren?

SJ: Es kommt etwas auf das Spiel an: Wenn der Gegner einfach besser war und ich trotzdem gut gespielt habe, bin ich schon nach kurzer Zeit wieder gut gelaunt und motiviert. Wenn ich natürlich schlecht gespielt habe und das Spiel normalerweise gewinnen hätte müssen, wurmt mich das dann schon mal einen Tag lang. Die Lust oder Motivation kommt dann aber spätestens am Tag darauf, nachdem ich mir Tischtennisvideos auf Youtube angesehen habe und ein Trainingstag ansteht.

Gut, kommen wir nun zum philosophischen Teil des Interviews. Wenn du dir einen beliebigen Lebensabschnitt aussuchen könntest, den du, egal wie lange dieser war, noch einmal leben dürftest: Welcher wäre das ?

SJ: Schwer zu sagen.. Ich würde wohl die Zeit zwischen meinem Abitur und dem Beginn des Freiwilligendienstes nochmal wiederholen wollen. Dieser Abschnitt war sehr ereignisreich durch den Abiball, der Abschlussfahrt usw… Es war sehr spannend zu sehen, wo unsere Wege hinführen werden. Sozusagen eine Zeit der Entspannung als auch eine Zeit des Aufbruchs in einen neuen Lebensabschnitt. *philosophisches schweigen*

Wenn du dir eine Woche nach deinem Wunsch gestalten könntest, wie würde diese dann aussehen?

SJ: Ausschlafen, in Ruhe Frühstücken, bis zum frühen Nachmittag studieren oder Arbeiten, danach zum Training gehen, Abends mit Freunden was unternehmen oder auch mal auf der Couch einen Film schauen. Und am Wochenende Zeit mit der Familie verbringen und/oder beim Tischtennis. Das ist fast mein jetziger Tagesablauf, denn jetzt habe ich noch die meiste Zeit mir meine Woche nach meinem Plan zu gestalten. Das wird in 10 Jahren wohl viel anders aussehen….

Ich möchte mit der gleichen Frage abschließen, mit welcher ich im letzten Interview auch abgeschlossen habe: Wenn du einen Wunsch frei hättest, wie würdest du die Welt verändern?

SJ: Ich würde mir wünschen, dass alle Menschen die gleiche Chance haben ihre Ziele im Leben zu erreichen. Ob das der deutsche Sohn eines Bänkers ist oder die kenianische Tochter einer Bäuerin – jeder Mensch sollte die Chance bekommen, aus seinem Leben etwas zu machen und seine Ziele zu erreichen.

Ok Sascha, vielen Dank für das Interview.

SJ: Ich danke dir auch Raffaele.