Silberfüchse
Vom Sportforum in den Fuchsbau
Gründung und Kontakt
Als Hobbygruppe gegründet finden jetzt auch über 30 Spieler aus dem Sportforum als „Silberfüchse“ ihren Platz in der Dieskaustraße 79. Es war im Jahr 2013, als eine Hand voll Früh-60er nach sportlicher Betätigung suchten. Sie wollten es ihren Kindern gleich und wieder das tun, was ihnen in der Jugend wichtig war – Tischtennis spielen. Friedrich Ackner (übernahm die Verantwortung) und Lutz Sellin fanden schnell Gleichgesinnte, auch Parkinson Erkrankte waren vom ersten Tag an dabei. Der Vorstand der Füchse organisierte kurzfristig eine Lösung und im Sportforum in der 5. Etage einen passenden Raum. Schnell wurde ein entsprechender Mietvertrag abgeschlossen.
Unterstützt vom Trainer des Vereins Jorge Palme begann das regelmäßige Training an vier Tischen. Die waren auch nötig; denn die Anzahl der Sportler nahm schnell zu. Durch die Mund-zu-Mund-Propaganda wuchs die kleine Gruppe an. An den zwei wöchentlichen Trainingstagen kamen oft mehr als zehn Sportler.
Training
Das Training der Silberfüchse
Montag, Dienstag und Donnerstag jeweils von 9 Uhr bis 13 Uhr
Kontakt
Bitte wenden sie sich an den ersten Silberfuchs Bernhard Wiedemann, Tel. 0162 1811970
Spaß und Gesundheit
Im Mittelpunkt der Sportler stand von Anfang an, die Freude und der Spaß am gemeinsamen Spiel. Mit Hilfe von Trainer Jorge und seinen speziell ausgewählten Übungseinheiten ging es vielen Mitgliedern der Gruppe aber auch um das Weiterentwickeln der persönlichen Fähigkeiten. Das Üben mit der Ballmaschine trug wesentlich dazu bei.
Für alle war das gemeinsame Sporttreiben aber in erster Linie auf die Gesundheit gerichtet. Das Ziel lautete, durch Bewegung gesund bleiben und das Verletzungsrisiko zu minimieren. Wusste doch jeder, dass das regelmäßige Tischtennisspielen die persönliche Fitness stärkt und ein sehr gutes Herz-Kreislauf-Training ist.
Auch dabei war die Hilfe des professionellen Trainers von Bedeutung. Trainiert wurde vor allem Gleichgewicht, Ballgefühl, Orientierung und Reaktion. Aber auch um Antizipation und Kraft ging es.
PingPongParkinson und Tischtennis
Von Anfang gehörten zur Hobbygruppe auch Sportler mit der Erkrankung Morbus Parkinson. Um Tischtennis spielen zu können, sind sie in der Vereinigung PingPongParkinson organisiert und gleichzeitig Mitglied der Leutzscher Füchse. Das Training fand stets gemeinsam statt, an den Tischen zu zweit oder zu viert. Man fand sich zusammen, je nach Fähigkeiten. Und das ganz persönliche Unterstützen, die Besseren helfen den Schwächeren, war eine Selbstverständlichkeit. Für die an Parkinson Erkrankten ist das Tischtennisspiel eine Option noch bestmöglich am Leben teilzunehmen. Durch Tischtennis – so hat die Medizin in den, letzten Jahren erkannt – soll sich der Krankheitsverlauf bei Morbus Parkinson verlangsamen. Ausschlaggebend ist dabei die immer wieder beim Tischtennisspiel benötigte Auge-Hand-Koordination. Also die Koordination von visueller Wahrnehmung und Bewegungsapparat, die das Gehirn in Gang hält. Dabei wird auch der Gleichgewichtssinn geschult.
Informationen rund um Morbus Parkinson
An Morbus Parkinson sind in Deutschland etwa 400.000 Menschen erkrankt. Diese Zahl soll sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren laut Expertenaussagen noch verdoppeln. Die Parkinson-Krankheit ist der langsam fortschreitende Verlust von Nervenzellen. Die davon betroffenen Menschen leiden unter Steifheit und Verlangsamung oder bekommen immer mehr ein Zittern in eine Seite des Körpers. Die Stimme kann leiser und undeutlicher werden, auch die Sehfähigkeit kann abnehmen. So entsteht ein bei jedem Patienten äußerst individueller Krankheitsprozess mit notwendiger ständiger Feinjustierungen der Medikamente, der den Betroffenen Lebenskraft und -energie raubt.
Trainieren und Punkte sammeln
Das jahrelange gemeinsame Trainieren hat bei manch einem die alten Tischtennis Basics wieder hervorgerufen. Ballgefühl und Händchen wurden zunehmend verbessert. Kontern und schmettern gelang immer besser, auch blocken und wehren. Nur mit den Aufschlägen hapert es, und das bis heute.An Punktspielen teilzunehmen, konnte man sich dennoch nicht vorstellen. Es bedurfte eine Menge Überzeugungsarbeit, eine Mannschaft für Wettkämpfe aufzustellen. Letztlich ist es doch gelungen und Mattias Kiefer hat 2022 die Mannschaftsleitung für die 16. Mannschaft der Leutzscher Füchse übernommen. Seitdem spielt die 16. in der 3. Stadtklasse und liegt nicht auf dem letzten Tabellenplatz. Sechs Sportler trainieren mittlerweile wettkampforientiert.
Silberfüchse und die Neuen
Mitglieder der Silberfüchse sind mittlerweile 41 Sportler, Svitlana kommt sogar aus der Ukraine. Etwa die Hälfte von ihnen sind an Parkinson Erkrankte. Die Silberfüchse der Leutzscher Füchse bieten auch weiteren Personen mit Parkinson die Teilnahme am Tischtennistraining, unabhängig von Ihrem Leistungsstand. Für die Betroffenen eine Möglichkeit, ihresgleichen zu treffen und mit ihnen Sport nach ihren Anforderungen zu treiben. Egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittene, jeder ist willkommen.