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Vorletzte Chance Oder Wie man einen Zug auch ganz knapp verpassen kann
Trotz zwischenzeitlichen Abtauchen in die graue Mittelzone der Tabelle sind wir wieder nach oben gerutscht (hamm‘ wir selbst vollbracht). Der Relegationsplatz war direkt vor unseren Nasen. Und dann hatten wir mit den sympathischen Spielern aus BE noch eine Rechnung vom Hinspiel offen.
Das ging seinerzeit unerwartet 10:5 an BE. Damals fehlten mit Martin und Rolf zwei Stammkräfte, die beim gestrigen Rückspiel mit von der Partei waren, aber auch Böhlitz-Ehrenberg rüstete etwas auf: Sportfreund Wendland war mit von der Partie. André spielte nicht mit, er kühlte sein überhitztes Gemüt beim Eishockey. Janosch aus der 16ten nahm seinen Platz ein, dafür nochmals vielen Dank, und der Vierte im Bunde war Tobias.
Es ging bei diesem Spiel um nicht weniger, als den Relegationsplatz zu kapern, auf dem die Leipziger Eintracht sich breitgemacht hat. Das natürlich mit einem Sieg oder in Bezug auf die Überschrift, den Zug rechtzeitig zu erreichen.
Martin sorgte vor Beginn für Kopfkratzen bei den anderen, er war kurz nach sieben immer noch nicht da. Aber er kam noch einigermaßen rechtzeitig und meinte, dass er statt einer halben Stunde vier Stunden geschlafen hatte. Und vorweg: das hat sich ausgezahlt.
Das bewährte und spitzenmäßig eingespielte Doppel Martin/Rolf trat gegen Wendland/Jarchow an. Eine Tatsache einte beide Doppel: In dieser Saison alle Spiele gewonnen. Aber alles hat ein Ende…für die Gäste aus BE…Also steht noch die NULL für uns. Das Spiel ging über die volle Distanz, davon 3 Sätze mit Minimum an Punktdifferenz. Martin hatte nach dem Spiel leicht verbrannte Hände: Zu oft musste er die Kastanien aus dem Feuer holen, weil Rolf’s Spiel von Unsicherheiten gezeichnet war. Unser zweites Doppel leistete erhebliche Gegenwehr, musste aber nach 1:3 doch dem Gegner gratulieren.
Dann die Einzel. Zuerst Rolf gegen Stock und Janosch gegen Wendland. Letzterer spielte seine Erfahrung aus und ließ nur einen Verlustsatz zu. Rolf gewann den ersten Satz (Überraschung), aber dann ließ Stock nichts mehr anbrennen, im letzten Satz kam Rolf gerademal auf einen Punkt. Die zwei Verlustpunkte machten Martin und Tobias postwendend wett, dabei Tobias stets mit 2 Punkte Vorsprung. Das ist absolut nervenstark und außerdem reicht ja dieser Abstand. So stands dann 3:3.
Runde zwei wurde wieder von Rolf eröffnet, gegen Wendland. Nach einem 3:11 im ersten Satz raffte sich Rolf auf, um letztlich den fünften zu 4 zu gewinnen. Geht doch. Janosch knöpfte dann Kupfer einen Satz ab, aber leider nicht mehr. Stock machte mit Tobias einen viel zu kurzen Prozess, das gleiche dann von Martin mit Jarchow. Stand: 5:5. Zäh wie Rübensirup.
In der Zwischenzeit hatte sich die Halle schlagartig gewaltig geleert (an uns hat’s nicht gelegen, wir zauberten ein wahnsinnig spannendes Duell auf die Platten). Der „Freiraum“ wurde genutzt, um an 3 Tischen zu spielen, und das war gut so (später mehr dazu).
Sportfreund Stock wechselte den Gegenspieler, aber leider nicht das Ergebnis gegen Janosch. Danach Dramatik pur bei Martin gegen Wendland. nach 2:0 dann dass 2:2. Na und? Dann bekam Martin keinen richtigen Spielfluss mehr rein und verlor den Finalsatz zu 2. Das war heftig und Sportfreund Stock stand noch als nächster Gegner aus. Tobias musste dann gegen Kupfer ran, der an diesem Tag, das schon vorweg, eine Superform hatte. Vor Beginn des gesamten Spiels nahm Sportfreund Kupfer eine weisse, quadratisch gepresste Masse zu sich. Ich kenn’s als Traubenzucker, aber ich muss ja nicht alles kennen (war’n Scherz). Unser Tobias erfreute sich an fünf Sätzen: Sätze 1 und 3 an Tobias, Sätze 2 und 4 an Kupfer. Regelmäßigkeit ist was schönes. Dieser Meinung war Sportfreund Kupfer nicht und gewann auch den fünften Satz. Rolf gewann in 4 sehr knappen Sätze gegen Jarchow. Damit ging diese Runde mit 3:1 an unsere Gegner und es stand 6:8.
Vor der letzten Runde kaperten wir uns noch eine freie Platte.
Im Zug hatte sich mittlerweile der Lokführer eingefunden, sich hingesetzt und die Motoren eingeschalten. Der Zugführer ging schonmal zur Signalanlage, um bald auf Grün zu stellen. Und wer sitzt drin auf der Fahrt zu oberen Tabellenregionen: Nur eine Mannschaft (wenn Ja: welche nicht) oder beide? Freunde des Wettspiels hätten jetzt ein wahres Glücksgefühl zum Fröhnen ihrer Leidenschaft durchlebt. Und Sky hätte sich ’ne goldene Nase verdient bei einem interessierten Millionenpublikum mit einer Konferenzschaltung von 4 Tischen gleichzeitig.
Die Reihenfolge laut Spielprotokoll: : Martin gegen den ungeschlagenen Stock, Tobias gegen Wendland, Rolf gegen (Nasch-)Kupfer und Janosch gegen den bis dahin sieglosen Jarchow. Jakob bediente während dieser Spiele sein Smartphone…diese Jugend…Nein, er tickerte live zu Andrè, damit dem innerlich warm werden sollte.
Jetzt ging’s Schlag auf Schlag:
Paukenschlag Nr. 1: Martin hat den richtigen (Fuchs-)Biss gegen Stock gefunden und schickt ihn 3:0 von der Platte. 7:8
Paukenschlag Nr. 2: Tobias sagt sich: Es ist eh dunkel draussen, also kann ich auch lange spielen und tat dies mit 5 Sätzen. Und jetzt stimmte der Rhythmus: Tobias gewann alle ungeraden Sätze, einfach Spitze, auch weil der fünfte in der Verlängerung gewonnen wurde. Also 8:8.
Tiefschlag Nummer 1: Janosch ist mit seinem Spiel eher fertig als Rolf, natürlich auch in fünf Sätzen. Unser junger Janosch führte schon 2:0, aber die letzten beiden Sätze gingen mit 2 Punkte Vorsprung an Jarchow. 8:9
Tiefschlag Nummer 2: Weils so schön ist auch bei Rolf 5 Sätze. Im fünften steht es 8:9, schöner Ball zum Schiessen, was Rolf auch macht…nur an der Platte vorbei. Im nächsten Ballwechsel schiesst Kupfer, trifft die Netzkante…und Rolf kommt nicht ran…, sch..e (in dem Wort ist ein „d“ drin!) 8:10 –> Ende
Tür zu für uns. Abfahrt. Das war 22:15 Uhr. Ohne Tisch 3 und 4 wär’s wahrscheinlich nach 23 Uhr geworden.
Schon vor dem Spiel waren unsere Aufstiegschancen nur in Verbindung mit Schrittmacherdiensten von anderen Mannschaften verbunden. Jetzt ist das noch wichtiger geworden, und wir haben das weitaus schwierigere Restprogramm als Eintracht Leipzig.
Aber so eine Hochspannung wie bei diesem Spiel gibt’s nicht allzu oft, es hat viel Spaß gemacht.
Die einzelnen Spieler (die aber nicht mehr an der Bahnsteigkante warten):
Der ausgeschlafene Martin: 3,5 : 1
Der nervenstarke Tobias: 2 : 2,5
Der etwas laute Rolf: 2,5 : 2
Der junge kämpferische Janosch: 0 : 4,5
Und was ist mit der letzen Chance: Das Spiel gegen Eintracht.