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Voll verpeilt ins Reich der Giganten

Geschrieben von admin am 11. Mrz 2019

Irgendetwas liegt in der Luft, wenn Du mit gepackten Sportsachen ins Auto steigst, nach 5 Minuten aber merkst, dass etwas nicht stimmt und nach weiteren 3 Minuten endlich raffst, dass Du nicht zum verabredeten Treffpunkt, sondern Richtung Büro unterwegs bist. Nachdem Du endlich auf dem richtigen Weg bist, bist Du natürlich schon viel zu spät dran und jetzt sind auch noch alle Ampeln gegen Dich. Der Tag scheint demnach ein voller Erfolg zu werden.

Der Blutdruck ist dadurch schon vor dem Spiel auf mehr als 180. Die Mitfahrer versuchen dich etwas zu beruhigen und auch die Autobahn Richtung Dresden ist frei, so dass dir dein Navi plötzlich anzeigt, dass Du sogar fast 30 Minuten eher am Ziel bist, als Du eigentlich wolltest. Genug Zeit, Obst zu essen und noch etwas mehr runterzufahren, während Maja und Luca sich schon mal ordentlich einspielen. Als Elsa dann auch noch mit den sehnsüchtig erwarteten Kuchenstreuseln ankommt, sieht alles schon wieder sooooooo viel besser aus und das Punktspiel gg. Elbe Dresden kann beginnen.

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Wer braucht schon Kuchen, wenn er die Streusel so haben kann?

Die Doppelstrategie geht auf, denn Maja/Elsa gewinnen relativ save gg. Wasser/Seifert (3:1), während Kerstin/Luca knapp an einem Sieg gg. Morgenstern/Weißflog vorbeisegeln (2:3).
Maja trifft gg. Wasser anschließend auch weiterhin (fast) jeden Ball (3:0), Elsa gg. Morgenstern leider nicht (0:3). Luca zeigt in ihrem Einzel gg. Seifert sehr schöne Ballwechsel und Taktikgefühl, auch wenn am Ende (noch) ein 0:3 zu Buche steht. Ich muss inzwischen über die volle Distanz gg. Weißflog ran und kann uns den Punkt zum 3:3 Zwischenstand sichern, während Maja schon wieder mitten im Spiel gg. Morgenstern ist.
Die pariert ihre Bälle aber extrem sicher und plötzlich liegt sie 1:2 hinten. Zeit, den internen Motivationsjoker auszupacken und sämtliche Bälle zu bejubeln und siehe da, das Spiel endet 3:2. Tschoa (oder Tschoo? Cho? egal!). Gewonnen!
Auch Elsa weiß diese Strategie für sich zu nutzen, denn sie muss gg. Wasser ebenfalls in den fünften Satz. Vielleicht liegt es genau an dieser Art von Motivation, ein Spiel gewinnen zu können, denn am Ende gewinnt auch sie das Ding 11:9. Yes! Tschoa!

Damit steht es 5:3 für uns und das finde ich gut, denn ich weiß, dass meine letzten Spiele gg. Seifert nicht gerade von Sicherheit geprägt waren. Auch wenn dann im Spiel nicht alles so klappt wie es soll, gehe ich mit 2:1 in Führung. Leicht aggressiv (warum auch immer) gehe ich an den Tisch zurück und vielleicht hat meine Gegnerin es nicht mal gemerkt, aber als sie ihren Netzball zum 1:1 betschoate, war für mich und meinen Blutdruck die Sache klar: das Spiel gibst du nicht mehr aus der Hand. Am Ende wars auch so (3:1).
Luca war am Nebentisch inzwischen schon damit beschäftigt, sich auf das Spiel von Weißflog einzustellen, was immerhin mit dem Gewinn des dritten Satzes belohnt wurde (1:3). Klasse Leistung von ihr.

Wie es bei den anderen aussah, weiß ich nicht, aber mit dieser 6:4 Führung hatte ich nicht wirklich gerechnet und mein „was-wäre-wenn“-Rechenzentrum fing an, heiß zu laufen. Ein Punkt ist mehr als machbar; noch zwei und ihr gewinnt das Ding. Wenn …

Ja, wenn. Maja zeigte gg. Seifert dann schon mal absolute Nervenstärke, denn auch wenn die Sätze mehr als knapp waren, konnte sie ein paar recht hohe Rückstände immer wieder aufholen und das Spiel 3:0 gewinnen.

Grandios.
Das Unentschieden hatten wir schon mal sicher. Hm … wenn Elsa das letzte Spiel dann noch …

Ich konnte den Gedanken nicht zu ende bringen, denn ich musste an den Tisch. Vorher noch eine leckere Streusel knuspern und los. Trotz schöner Bälle im ersten und ‘nichts klappt` im zweiten, ging Morgenstern 2:0 in Führung. Machte mir nichts aus, denn ich hoffte immer noch irgendwie auf Elsa, die mir aber gerade sagte, dass ich gut spielte und mich nur etwas stabiler stellen sollte.
Ich denke mal, dieser Satz im Zusammenhang mit dem Bild von Martin Fintzel vor Augen, der beim Thema „tief stehen“ immer fast unter dem Tisch verschwindet, gab den entscheidenden Anstoß. Denn plötzlich blocke ich ganz stabil Topspins in sämtliche Ecken des Tisches und verteilte selbige wie nie zuvor. Im fünften Satz eine Auszeit der Gegnerin und beim 10:4 sehe ich erstmals auf die Zähltafel. Moment mal, ich führe? OK, ruhig bleiben, irgendwie musst du diesen Punkt noch machen. 10:5, 10:6, 10:7, 10:8. Verdammter Kopf! Das kann doch nicht wahr sein.

Auszeit.

„Tief durchatmen. Du spielst gut, musst dich nicht schämen, egal was gleich passiert; hast ein super Spiel gemacht. – Scheiße, ein Netzball, streck dich, den kannst du bekommen, ja klasse, und jetzt wieder den Ball sicher auf den Tisch spielen, kurz, aahh Netz, puh drüber und und und oh Gott, sie hat ihn nicht.“
Wenn jemand meine Gedanken kommentiert hätte, das wäre das Ergebnis gewesen. Am Tisch noch reservierte Freude, an der Bande dann ein lautstarkes Freudengeheul, denn wir hatten soeben 8:4 GEWONNEN. Gigantisch.

Unsere übrigen (gedanklich anwesenden) Mitstreiter freuten sich aus der Ferne mit uns, denn mit diesem Sieg sind wir erst einmal wieder vom Relegationsplatz gerutscht, den es jetzt zu verteidigen gilt. In diesem Sinne heißt es am 16.03.2019 für uns wieder: Füchse II – Feuer frei!