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Sechs gegen Eintausendachthundertvierundfünfzig
Sonntag, 8.15 Uhr: „Neeeeeeein, ich habe die Tankkarte vergessen! Wir müssen nochmal heim!“ ..ging ja schon mal gut los. Dafür wurde ich zwar auch noch den ganzen Tag aufgezogen. Aber das war mir am Ende des Sonntages auch vöööööllig egal. Vielleicht war es ja auch ein gutes Omen? Das redete ich mir zumindest ein. Die anderen verneinten es. Na gut.
Auf dem Weg nach Uentrop rätselten wir, was wohl auf uns zukommen würde. Wir wussten, dass 600 Karten schon im Vorverkauf weggingen. Bleibt es bei den 600? Oder verdoppelt sich diese Zahl noch? Vielleicht geraten wir auch in Stau? Und kommen unpünktlich? Oder gar nicht? Schaffen wir es noch auf einen Rastplatz bevor Huong in den Bus machen muss? Fragen über Fragen, die dem ein oder anderen Schweißperlen auf die Stirn trieb. Was aber uns dann in der Halle begegnete, hatte wohl noch keiner von uns bisher erlebt.
Knapp zwei Stunden vor Spielbeginn kamen wir an der Westpress Arena an. Schon 12.00 Uhr waren bereits geschätzte 100 Zuschauer da. Schon überdurchschnittlich viel für ein Damen-Punktspiel. Wie sich die Arena aber im Laufe des Einspielens füllte, war unglaublich. Mit Arenasprecher und mehreren Maskottchen von Hamms verschiedenen Sportteams wurden wir von einer unfassbaren Zahl von Zuschauern begrüßt. Mit Lichteffekten und dramatischer Musik wurden die Gastgeber empfangen. Und schon ging die Partie auch los. Da war ja was ;)
1854 Zuschauer (nach der Eröffnung gesellten sich noch mehr Zuschauer in die Halle), die jubelten, grölten und eine unfassbare Stimmung machten wie bei einem Fußballspiel. Wahnsinn! Kai musste uns in der Satzpause auch teilweise anschreien, weil es einfach so laut war. Mal abgesehen davon, dass man seine Tipps zwischen den Ballwechseln gar nicht verstanden hat. Etwas ungewohnt, aber gleichzeitig super cool.
Marina und ich starteten mit einem fulminanten 3:0 gegen das Spitzendoppel von Uentrop, Avameri/Sillus. An Tisch 2 verlief das Match ein wenig spannender. Im fünften Satz (gg. Scheld/Guo) zeigten Huong und Anna aber, was für ein großartiges Doppel sie sind. Eine wichtige 2:0 Führung.
Im Einzel wurde diese Glanzleistung fortgeführt. Was Marina an diesem Tag abfeuerte, war unklar und ließ Sillus mit 3:0 nur wenige Chancen. Huong überzeugte mit taktischer Cleverness und (für uns sollte der Schlag in die TT-Lehrbücher kommen!) ganz sicheren Do Thi’schen Vorhand-Hechtern – 3:2 gegen Avameri. 4:0 Führung. Eine bomben Ausgangssituation. Jedoch: „Wir können das jetzt aber auch noch verkacken..“ – Zitat A. Helbig.
Das stimmt. Wie viele Führungen wir in der Hinrunde liegen gelassen haben. Das bleibt im Kopf.
Anna sorgte aber direkt selbst dafür, dass wir mindestens mit einem Punkt aus der Partie gingen. Mit einem 3:1 gegen Wirdemann konnte sie nun endlich gegen die Abwehrspielerin aus Uentrop gewinnen. „Ich hab es verstanden. Ich hab endlich verstanden wie man gegen Abwehr spielt“ waren ihre Worte danach. Uns fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Ein Punkt ist safe!
Am Tisch daneben hatte ich mein Spiel bereits beendet, als Anna im 2. Satz war. Mit einem 1:3 ließ ich den Gegnerinnen einen Sieg. Über die Niederlage konnte ich aber auch gar nicht wirklich traurig sein. Gut gespielt – aber Guo Pengpeng war einfach besser.
Heute ist was drin, dachten wir uns. Marina zauberte wieder tolles Tischtennis. Nach dem Satzverlust bei 2:1 zitterten wir doch schon etwas auf der Bank. Huong nahm derweil bei 1:1 und 0:3 erstmal eine Auszeit, um anschließend nach 5 Netz- und Kantenbällen mit 5:3 in Führung zu gehen. Clever! ;)
Marina lag im fünften bis zur Mitte des Satzes immer zurück. Ein mulmiges Gefühl überkam uns. Was, wenn das Spiel jetzt kippt? Jedes Spiel war so wichtig. Jedes verlorene Spiel hätte der Wendepunkt der ganzen Partie sein können. Bis Marina es kurzerhand doch mal fix in ein 11:6 drehte. 6:1. ESKALATION! Was ist heute nur passiert? Ein perfektes Spiel bei perfekter Kulisse. Es fühlte sich an, wie ein 9-Darter. Kai war überwältigt. Peter begeistert. Und Max war, wie bei den Deutschen Meisterschaften, der Blitz.
Der Vize-Herbstmeister von unten gegen den bis dato Tabellenersten! Wir können also doch noch gewinnen :)
An dem Abend hätte noch alles kommen können, uns war es egal. Wir sind happy über unsere Leistung. Über dieses Match. Über dieses grandiose Event. Riesen Dank und Respekt an den TuS Uentrop für dieses tolle Erlebnis. Herzlichen Glückwunsch zu dem neuen Rekord! Es ist uns eine Ehre in der Westpress Arena gespielt zu haben und Teil dieser Aktion gewesen zu sein. Das werden wir so schnell nicht vergessen! :)
Weitere Infos und Eindrücke könnt ihr auf den Facebook-Seiten von uns und dem TuS Uentrop sehen:
https://web.facebook.com/LTTV-Leutzscher-Füchse-1990-eV-142260433791/
https://web.facebook.com/tusuentroptischtennis/
Soooo, nach dem Essen ging es im Leutzscher Partybus wieder in Richtung Leipzig. Jetzt heißt es wieder Fokus auf das nächste Wochenende (Landesmeisterschaften) und die nächsten Spielen. Ihr wisst was das heißt: Wir brauchen jetzt immer mindestens 1854 Zuschauer für einen Sieg. Schauen wir mal, ob das am 09. Februar bei unserem ersten Heimspiel klappt. ;)
Wir hoffen, ihr hattet alle einen tollen Start ins neue Jahr und in die Rückrunde! Bis demnächst, Füchse! :)
PS.: Außerdem möchte ich mich auch noch dafür entschuldigen, dass in der Hinrunde kaum Spielberichte von uns kamen, da ich in der Zeit leider nicht viel Kapazität für das Schreiben hatte. Aber ich hoffe, ihr verzeiht mir das, und dass wir das mit dem Sieg gestern wieder etwas gut machen konnten. :)