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Rund um Watzenborn-Leipzig

Geschrieben von admin am 6. Sep 2014

Der Leipziger TTV Leutzscher Füchse hat am Samstagabend seine Pflichtaufgabe erledigt. Die Messestädterinnen setzen sich beim NSC Watzenborn-Steinberg durch. Wer die Leutzscher Heldinnen waren, warum ein geschichtlicher Meilenstein des Vereins Trainer und Spielerinnen überhaupt nicht interessierte, der Kopf von Coach Kai Wienholz auf vulkanfarbenrot anlief und was die Spielerinnenen selber schreiben, gibt es den nächsten 72 Stunden hier zu lesen. (zuletzt aktualisiert Mo., 1:38 Uhr)

Oberes Paarkreuz rettet Füchse

Mühlbach und Shavyrina klatschen zum Sieg ab ©LTTV_LW

Mühlbach und Shavyrina klatschen zum Sieg ab ©LTTV_LW

Der Leipziger TTV Leutzscher Füchse ist erfolgreich in die dritte Bundesliga-Saison gestartet. Am Samstagabend feierten die Messestädterinnen beim Auswärtsspiel gegen den NSC Watzenborn-Steinberg einen 6:2-Sieg. Ungeschlagen blieben im Duell der beiden Amateurmannschaften der Profiliga Kathrin Mühlbach und Marina Shavyrina. Die Spielerinnen des oberen Paarkreuzes blieben in den jeweiligen zwei Einzeln und im gemeinsamen Doppel ungeschlagen. Den sechsten Punkt sicherte das Doppel Anna-Marie Helbig/Linda Renner. Für die 22-jährige Helbig war es der erste Doppelerfolg im 15. Bundesligadoppel. Die Leutzscher Füchse treten am kommenden Samstag (14 Uhr) beim Aufsteiger TSV Schwabhausen an. Das erste Heimspiel steigt am 18. Oktober (18.30 Uhr) in der Sporthalle Leplaystraße gegen den TV Busenbach.

 

Weitere Links

LTTV Pressemeldung 37/2014
Spielbericht tischtennis.de

 

Momentaufnahme

Ja wie konnte unser Pressesprecher Lars Wittchen es am Samstagabend nur wagen? Nach dem eher glanzlosen 6:2-Sieg gegen Watzenborn-Steinberg fragte Wittchen doch tatsächlich Linda Renner, „welche Bedeutung hat dieser erste Tabellenrang für eine Nacht für eine Spielerin, die seit 2001 für den Verein aufschlägt und sich von der Kreisklasse bis in die Bundesliga gespielt hat“. Die 25-Jährige schaute erstaunt und irritiert. Diese Frage mit dieser Einleitung hatte sie wohl nicht erwartet. So antwortete Renner: „Kai, können wie losfahren.“ Auch Trainer Kai Wienholz hatte auf die Frage zur Tabellenführung zuvor schon antworten müssen: „Sie interessiert mich überhaupt nicht.“ Und Anna-Marie Helbig fügt hinzu: „Wir haben sportlich gegen Watzenborn-Steinberg nur 6:2 gewonnen. Dass wir mit diesem Ergebnis überhaupt noch Tabellenführer werden, ist nicht gut“.

Tabelle_Bundesliga201415_NachSpieltag1Sportlich gesehen haben Spielerinnen und Trainer mit Sicherheit recht. Watzenborn-Steinberg und die Leutzscher Füchse gelten als Abstiegskandidaten Nummer eins und zwei. Zwei Amateurklubs in der Profiliga und der eine freut sich dann auch noch über die Tabellenführung für eine Nacht? Doch es gibt auch andere Stimmen: „Wer hätte das gedacht“, schreibt Peter Mühlbach, der Vater von Spitzenspielerin Kathrin Mühlbach, „vor zwei Jahren waren die Füchse ganz unten, jetzt stehen sie ganz oben – wenn auch nur für einen Tag. Aber dass das überhaupt möglich ist, ist kolossal. Es interessiert hierbei auch keine Sau, wie so ein Ergebnis zustande gekommen ist, das Ergebnis steht da, Basta!“

Vielleicht ist es genau dieser Ansatz, den Spielerinnen und Trainer aus dieser einen Momentaufnahme mitnehmen sollten. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem sie ihren Kindern vom Bundesliga-Abenteuer erzählen. Und dann werden sie voller Stolz die Tabelle vom 6. September 2014 hervorholen und spätestens dann verstehen, welche „kolossale“ Leistung Spielerinnen, Trainer, Verantwortliche und Unterstützer in den Jahren zuvor vollzogen haben. Für die Verantwortlichen und Unterstützern ist die Tabelle ein Zeichen. Es signalisiert für einen kurzen Moment alles Ruhen zu lassen und innezuhalten. Tabellenführer in der Damen-Bundesliga, das gibt nicht nur ihnen, sondern jedem Vereinsmitglied einen Kraftschub. Und eins steht schon jetzt fest: Der 6. September 2014 geht in die Vereins-Chronik ein. Als der Tag, an dem die Füchse die Konkurrenz von oben grüßten.