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Küsschen, Schnee und Sieg

Geschrieben von admin am 4. Feb 2019

b7522545-4bbd-45c0-acb9-bae5f6ab7752Die Mission war klar: Titelverteidigung. Seit 8 Jahren werden die Mitteldeutschen Meisterschaften ausgetragen und 8x ging der Titel bei den Damen an einen Fuchs. Da ich dieses Jahr die einzige Leutzscher Starterin war, galt diese Mission also ganz sicher mir. Eines der schwierigsten Matches stand mir jedoch schon vor dem Wochenende bevor: Wie kommen die Jungs aus Holzhausen und ich nach Dippoldiswalde? Keiner von uns besitzt ein Auto, keiner von uns ist erfahrener Autofahrer bei schwierigen Wetterlagen. Tagelanges, schweißtreibendes Taktieren und Rätseln. Freitagabend dann die gute Nachricht: Ich konnte mir glücklicherweise einen Platz im Auto von Schiedsrichterin Eva safen. Die Jungs entschieden sich dazu, ganz klassisch mit Bus und Bahn anzureisen.

6479b031-a4d8-4b0d-b31a-a1cfc85c59d8Pünktlich in Dipps angekommen, freute ich mich über die Tatsache, dass ich erstmal da war. Erster Sieg des Tages!
Nachdem ich im ersten Spiel und im ersten Satz gegen Julia Krieghoff einfach gar keinen Stich gesehen habe und nach jeder Ballberührung erstmal direkt den Ball holen gegangen bin, drehte ich mal meinen Motor auf – 4:1. Und es sollte der einzige Rückstand an diesem Tag sein. Die folgenden Spiele konnte ich recht souverän für mich gewinnen, sodass ich ungeschlagen und mit nur 4 Satzverlusten in den nächsten Tag starten konnte. Da bekam ich sogar ein Sieges-Küsschen von der süßen Emilia, Kathrins kleine Tochter, die vorbei kam, um mich gewinnen zu sehen ;)

Am Abend wurde ich in die Runde der Holzhausener Jungs aufgenommen und konnte Kartenspiele à la Robert Janke live erleben. Um eure Frage zu beantworten: Ja, die können genauso verrückt und willkürlich sein wie sein Spielstil am Tisch ;)

Sonntag früh – erstes Spiel gegen Salzman. Vor Turnierbeginn konnte ich mit diesem Namen nichts anfangen, bis Huong mich auf ihren Vornamen hinwies: Kulbaken! Und Tatsache. Ein bekanntes strahlendes Gesicht begrüßte mich – meine ehemalige Mannschaftskollegin, Kulbaken Fajzulin, nur nach der Heirat mit anderem Nachnamen. Ich freute mich sehr sie wiederzusehen, jedoch nicht gegen sie zu spielen. Abwehr am Sonntagmorgen. Könnte besseres geben. Aber ich quälte mich irgendwie durch – 4:1. Puh. Das letzte Gruppenspiel konnte ich ebenfalls wieder souverän gewinnen und war somit ungeschlagene Gruppensiegerin.
Ich startete in die Endrunde mit einem Sieg über die anhaltinische Nachwuchsspielerin, Lisa Göbecke. In Runde 2 bekam ich es mit Margarita Tischenko (Thüringen) zu tun. Ich musste mich diesmal ganz schön strecken. Ich lag wieder 0:1 hinten und im zweiten Satz sogar mit mindestens 4:8. Ich sah im Augenwinkel, wie einer der Jungs aus HH langsam zu meiner Box kam. Ich antwortete nämlich vor dem Spiel auf die Frage, ob ich einen Coach bräuchte: „Ich denke nicht, ich spiele gerade gut ohne Coach, aber falls ich 0:2 hinten liege, kann gern jemand kommen.“ ;) Ich lag doch noch gar nicht 0:2 hinten?! Was für ein Vertrauen! :P Ich drehte den Satz noch zum 1:1 und konnte das Spiel mit viel, viel Mühe 4:2 gewinnen. Ja gut, ok – ich war dann schon froh, dass mich jemand an der Bande unterstütze.
Das Spiel kostete mir aber sehr viel Kraft, die mir wohl im letzten und zehnten Spiel des Wochenendes fehlen würde. Ich wusste aber: Ich bin ziemlich sicher schon 1., da die Mädels sich alle untereinander geschlagen haben und ich mich damit direkt für die Deutschen qualifiziert habe. Somit konnte ich sehr locker in die letzte Partie gehen. Gegen Marlene Scheibe tue ich mich aber immer recht schwer, so wie auch dieses Mal. Die Luft war raus und ich musste meine einzige Niederlage mit 2:4 einstecken. Na gut, ich konnte damit leben – ich stand auf dem Treppchen dennoch ganz oben -> Challenge Titelverteidigung – check!

(Alle Ergebnisse: https://www.global.hs-mittweida.de/~sttv9/mkttonline/mdemdh_2019/index.html)

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Und wer jetzt dachte: Das wars mit den Matches, der irrt sich. Ein großes Match stand uns Leipzigern noch bevor: die Heimreise. Ich fuhr diesmal mit den Jungs Zug. Am Sonntag fiel jedoch im Laufe des Tages gefühlte zwei Meter Schnee, sodass auf dem Parkplatz alle Spieler und Coaches Massen an Schnee schieben mussten, um irgendwie rauszukommen. Wir hatten das Problem jedoch nicht. Wir mussten nämlich nur 20min zum Bahnhof in Dipps laufen.. Danke Gregor, für das Tragen meiner Tasche. Ich stehe in deiner Schuld!
Der Bus nach Dresden kam dann jedoch mit Verspätung, aber er kam – erster Satzgewinn. Wir sind heil und in time am Dresdener Hbf angekommen – zweiter Satzgewinn. Der Zug kam direkt 10min nach Ankunft und fuhr ohne Probleme bis nach Leipzig – dritter Satzgewinn und Matchball. In Leipzig angekommen, kam ich nach 15min zu Hause an – ein souveräner 4:0 Sieg. Ein ganz wichtiger Sieg. Mit dem Auto wären wir bei diesen Bedingungen wohl nicht ganz so reibungslos durchgekommen. Alles richtig gemacht!

Sooooo, ich würde sagen: Deutsche kann kommen. Und bis dahin –  ich wiederhole es gern – 9. Februar. 18.30 Uhr. Leplaystraße. Anwesenheitspflicht! :)