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Huong’s Blog #1: 83. NDM Chemnitz
Ein persönlicher Beitrag von mir, wie ich die Deutschen Meisterschaften letztes Wochenende erlebt habe. Schön, wie viele Leutzscher den Weg nach Chemnitz gefunden und uns angefeuert haben. Das war echt ein mega Highlight! Achtung: Es ist sehr ausführlich geworden, ich konnte und wollte mich nicht kurz fassen :)
Tag 1:
Wecker 08.30 Uhr, Abfahrt 10 Uhr bei Anna, Fahrt 1h – ein Träumchen für mich, da ich sonst eher andere Fahrtzeiten gewöhnt bin. In der Chemnitz Messe Arena angekommen, bekamen Anna und ich unsere Akkreditierung, sowieso die sächsische Auswahlkleidung. Da wir genug Zeit hatten bis zum ersten Spiel, machten wir vor dem Einspielen einen kleinen Rundgang durch die Arena. Die Haupthalle bot für den ersten Tag 9 Tische, wobei Tisch 2 und Tisch 8 die Laola.tv Live Stream Tische waren. Eine Etage höher befand sich ein Durchgang zur Halle 2, die die Verpflegung der Spieler/Betreuer und eine externe Einspielhalle umfasste. Auch die sogenannte Call-Area war hier zu finden – der Tempel der Schiedsrichter; denn der Schläger musste vor jedem Spiel abgegeben werden.
Bald war es 14.00 Uhr und meine anfängliche Gelassenheit war verflogen. Bei denen, die es im Stream verfolgt haben, entschuldige ich mich hiermit offiziell für ein solch unattraktives Tischtennisspiel. Aber ich hatte Angstschweiß und Eisenarm. Zum Glück fand Kai eine Taktik, die Sonja noch weniger Bälle treffen ließ, und dank ihrem Respekt vor meinen gefährlichen Aufschlägen (!?!?) gewann ich 3:0. Parallel lief Annas erstes Spiel gegen Wulf (3:1) – ich hoffe, das Spiel war sehenswerter als das von mir!
16.00 Uhr lieferte ich dann mein bestes Spiel des Tages ab, denn gegen Anja Schuh gab es ein 11-9 im 5. Satz. Ich kenne Anja schon seit Schüler – und Jugendzeiten, aber wann ich das letzte Mal gewonnen habe, wusste ich nicht mehr. Jetzt weiß ich es wieder: am 06.03.15! Schön war, wie viele Zuschauer dabei auf meiner Seite waren! :)
Anna machte es sich gegen Anne Sewöster schwer, gewann aber dennoch im 5. Satz.
So waren wir beide schon fast durch und konnten unser letztes Spiel entspannt angehen. Ich war vielleicht etwas zu entspannt, denn ich verlor unnötig 2:3 gegen Jule Wirlmann. Hat mich letztendlich den Gruppensieg gekostet – sehr ärgerlich! Aber wichtiger war, dass ich es endlich mal wieder in die Hauptrunde geschafft habe und darüber war ich echt glücklich. Auf Anna war wie immer Verlass: Souverän 3:0 gegen Maria Shiiba und damit Setzplatz in der Gruppe bestätigt!
Wer sich jetzt fragt, was Kathrin eigentlich den ganzen Tag gemacht hat: Ich sah sie ankommen, essen, uns anfeuern, essen, uns anfeuern, essen und als wir fertig waren und ins Hotel fahren wollten, war sie schon Abendbrot essen ;) So ein Leben als „Gesetzte“ (die ersten 16 der Rangliste mussten keine Vorrunde bestreiten) ist recht gemütlich! Gemütlich haben es uns die Veranstalter auch gemacht: Shuttle Busse fuhren uns rund um die Uhr zwischen Halle und Hotel hin und her. Fettes Lob hierfür!
Tag 2:
Der zweite Turniertag startete für uns mit einem ausgiebigen Frühstück im 26. Stock – über den Dächern Chemnitz‘ sozusagen.
Kathrin und ich feierten unser erstes Mal im Doppel, und wie es bei ersten Malen meistens ist, war es eher ein ernüchterndes Miteinander. Gleich in der ersten Runde erwischten uns Adams/Freude (Saarland) auf dem falschen Fuß. Zum einen spielte Adams ein bombastisches Doppel und zum anderen ließ ich mich ganz schön vom Schiedsrichter am Tisch auseinander bringen. Zuerst zählte er mir meine RH-Aufschläge ab (ist mir noch NIE passiert und mir auch unerklärlich, da mein RH-Aufschlag ein einfacher Einwurf ist..), störte den Spielfluss, in dem er zwischen den Ballwechseln gesprochen hat und gab Kai für das Anfeuern die gelbe Karte. Kurz gesagt: In dem Moment ging er mir ganz schön auf den Senkel. Nach 3 ungenutzten Matchbällen im letzten Satz, hieß es 10-12 und objektiv betrachtet waren wir selbst Schuld. Na ja, wenigstens sahen wir gut aus:
Eine Runde weiter kamen dagegen Anna und Ex-Fuchs Sonja, die die hessische Kombination Kämmerer/Bundesmann aus dem Turnier warfen. Im Achtelfinale warteten dann Bollmeier/Krämer, die die Latte dann doch etwas zu hoch legten (0:3).
Jetzt hieß es: Kopf nicht in den Sand stecken, sondern auf das kommende Einzel konzentrieren. Die Glücksfee am Vorabend war gnädig mit uns und bescherte uns dreien „halbwegs lösbare“ Aufgaben. Während Anna gegen Imamura und Kathrin gegen Zhan spielen sollten, traf ich auf Mantz.
Kathrin spielte Katz und Maus mit „Jenny“ Zhan: ließ sie so gut wie in jedem Satz hoch führen, nur um dann den Satz doch noch zu gewinnen. Kathrin sieht zwar aus wie ein Mäuschen, aber wenn es drauf ankommt, fährt sie die Krallen aus (4:0). Ganz schön gemein ;)
Leider konnte Anna ihren letzten Sieg gegen Yuko Imamura nicht wiederholen. Diese revanchierte sich, trotz gutem Spiel von Anna, mit 4:1.
Gegen Chantal Mantz lieferte ich ein sehr gutes Spiel, merkte aber zu spät, was ich ändern musste. Nach 0-2 hielt ich gut dagegen, schöne Ballwechsel kamen zustande und ich glaube mir eingebildet zu haben, mehr Ballwechsel gewonnen als verloren zu haben, wenn sie in die Ballonabwehr gegangen ist – für mich nicht selbstverständlich :D 1-4 klingt zwar deutlich, ich ließ aber auch leider sehr viele Führungen liegen.. Wer es im Live-Stream gesehen hat, hatte hoffentlich Spaß daran zuzugucken. Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht vor so einer Kulisse zu spielen.
Im Achtelfinale war demnach nur noch Kathrin vertreten. Leider hat sie mit Wu Jiaduo ein hartes Los erwischt, sodass das Turnier auch für sie beendet war (0:4).
Da wir nun alle frei hatten, konnten wir uns dann dem „wichtigsten“ Teil der Veranstaltung widmen: die Samstag Nacht! ;) Nach einem mega Buffet, ging es nachts noch mit den ganzen Tischtennisleuten tanzen. Im ersten Etablissement in Hartmannsdorf fühlten wir uns zwischen fast totem Fleisch (angeblich war es eine ü30 Party.. nie im Leben!!) und Schlager-Musik nicht richtig wohl, sodass die Location noch einmal gewechselt wurde. Anna sorgte mit ihrem Tanzstil und ihrem Fettnäpfchen („Wer ist eigentlich Nico Christ?“ Zum Glück fand er es auch witzig.) bei mir für Heiterkeit und auch Kathrin hatte ihren Spaß. Sie blieb erstaunlich lange auf dem zweiten Tanzfloor, wo ein ominöser Stripper die Frauenmeute versuchte zu begeistern. Anna und ich hatten schon kehrt gemacht als wir seine langen Haare (auf den Kopf) sahen und shirtless war. Als auch Kathrin endlich wieder zurückkam, murmelte sie irgendetwas mit „Schniedel“. Aber die Musik war sehr laut, vielleicht habe ich sie auch falsch verstanden…. :D
Tag 3:
Der Finaltag wurde von uns dreien unterschiedlich genutzt. Anna ist morgens mit dem Zug nach Leipzig zurück, Kathrin ist mit ihrem Bruder Hermann nach Dippoldiswalde und ich habe mir die Finalspiele noch angeschaut.
Fazit: Ein schönes Wochenende mit gutem Ergebnis für mich, ner Menge Spaß und vielen spannenden Spielen, die ich live sehen durfte! Gern nächstes Jahr wieder!