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Gegen die scheinbar übermächtigen Gegner gut behauptet

Geschrieben von admin am 3. Nov 2011

Spielbericht von Luise: Am letzten Samstag stand unser erstes Auswärtsdoppelpunktspiel der Saison an. Der Weg führte und am Morgen nach Lengenfeld. Die Mädels, die letzte Saison mit uns zusammen aufgestiegen sind, liegen derzeit auf dem zweiten Platz in der Liga. Gleich hinter Rapid Chemnitz II, der Mannschaft, die uns nachmittags noch erwarten sollte.

Zeitig starteten wir in unserem roten Spielerbus in Leipzig und die Fahrt schien, als würde sie kein Ende haben. Jedoch konnte uns auch eine schier unüberwindbare Baustelle, gefühlte 5 Meter vor dem Ziel, nicht stoppen.

In der Halle drängte uns das Gefühl auf, die lieben Mädels aus Lengenfeld haben wohl Angst vor uns. Eine andere Erklärung für die Minusgrade in der Halle konnte es doch nicht geben. Sie hatten anscheinend die Heizung ausgestellt, sodass wir einfrieren.

Dieser Plan sollte zunächst sogar aufgehen, denn gleich beide Doppel gingen an die Gegner.

Wie eine Bombe jedoch schlug dann aber die erste Runde der Einzelspiele ein.

Maja gab Linda Svadlenka eine Lehrstunde (3:0) und Luise gewann, ein wenig überraschend  für manche, gegen Zdenka Dyskantova (3:1). Außerdem gelang Tho der Sieg über Maria Carl (3:1) und Kerstin setzte sich sehr stark gegen Sabine Gerber durch (3:2).

Spielstand auf den Kopf gestellt, plötzlich 4:2 für uns.

Leider war es nur eine kurze Welle des Erfolgs. Denn schon in der nächsten Runde verloren Maja und Luise gegen ihre jeweils direkten Konkurrentinnen. Maja musste sich der Tschechin klar geschlagen geben (0:3) und auch Luise hatte zwar gegen Svadlenka extrem knappe Sätze zu verzeichnen, aber das nötige Glück fehlte in den entscheidenden Momenten (1:3).

Tho konnte nichts gegen Gerber ausrichten, da siegte die Routine (0:3). Einzig und allein Kerstin hielt die Leutzscher Fahne hoch und setzte gegen Carl ihren Siegeszug fort (3:1)! Von Carl offensichtlich klar unterschätzt, ließ Kerstin ihrer Gegnerin kaum Zeit zum Durchatmen und machte ihr keine Hoffnungen, dass sie das Spiel aus der Hand geben würde. Sehr starke Leistung!

Der neue Spielstand lautete 5:5.

Daraufhin musste sich Maja der Nummer 3 aus Lengenfeld, Sabine Gerber, stellen. Bei diesem Spiel muss erwähnt werden, dass wir uns schon ziemlich sicher waren, dass Maja den Punkt für Leutzsch holt, doch sie ging schon mit einem mulmigen Gefühl in die Partie und das verhieß nichts Gutes.

Die ersten 2 Sätze gewann die Lengenfelderin. Im 3. Satz nahm Maja beim Stand von 3:6 eine Auszeit und kam an die Bande mit dem Spruch „OK, jetzt hat sie aber genug Vorsprung, oder?“. Es loderte das Feuer und die Angriffslust in Majas Augen auf. Sie ging wieder an den Tisch und spielte wie ausgewechselt, drehte tatsächlich noch den Satz und kam dann mit einem Grinsen zurück zu uns.

Sie witterte Morgenluft und wollte natürlich nun auch das ganze Spiel gewinnen. Leider reichte es aber nicht und sie musste den entscheidenden 4. Satz an Gerber abgeben.

Der Punktestand sah nun ein wenig kritischer aus.

Das bedeutete Kerstin oder Tho mussten für eine Überraschung sorgen, damit das Spiel nicht schon zu Ende ist.

Zwei mächtige Gegner warteten bereits auf unsere beiden tapferen Kämpferinnen. Tho stellte sich der Tschechin mutig in den Weg und konnte ihr sogar einen Satz abringen. Mehr aber nicht und so fehlte den Lengenfelderinnen nur noch ein Punkt bis zum endgültigen Sieg.

Alle Hoffnungen ruhten nun auf Kerstins Schultern. Ob ihr der gewaltige Druck zu schaffen machte? Eher nicht, denn was sich da am Tisch von Svadlenka und Kerstin abspielte, war einfach sensationell. Kerstin konnte schon 2 gewonnene Sätze verbuchen, Svadlenka keinen einzigen. Lengenfelds Nummer 2 war mit den Nerven sichtlich am Ende. Laute Schreie und Wutausbrüche waren zu hören und es könnte wohl auch ein Bandentreter dabei gewesen sein. Eigentlich unverständlich so eine Entgleisung bei so einer Spielerin. Aber wenn man sich den Punktestand anschaut, wird so einiges verständlicher (Bsp: 2. Satz: 8:0 für Kerstin).

Dem Sieg so nahe, musste Kerstin verkraften, dass Svadlenka sich nach und nach wieder beruhigte und die nächsten 2 Sätze knapp für sich entscheiden konnte.

Währenddessen begann am Nebentisch das letzte Spiel zwischen Luise und Carl. Die beiden hatten von der Rangliste1 her auch noch eine Rechnung offen und so ging Luise hoch motiviert in das Spiel, unabhängig ob es denn noch zählen würde oder nicht.

Doch zurück zu Kerstin. Als Underdog in dieses Match gestartet, spielte Kerstin so überragend, dass sie zum finalen Höhepunkt des Spiels mit 9:8 führte. Alles starrte gebannt auf die beiden Spielerinnen und tatsächlich, es kam zur Großchance für Kerstin… hoher Ball auf der Vorhandseite. Doch sie wollte es zu perfekt machen und der Ball flog am Tisch vorbei. Ein wenig geschockt und der verpassten Chance wohl auch ein wenig nachtrauernd, musste Kerstin auch die nächsten beiden Punkte und damit den 5. Satz abgeben.

Das bedeutete, das Spiel von Luise konnte auch abgebrochen werden. Carl war froh, dass es vorbei war und bedankte sich bei Svadlenka.

Wir 4 Mädels konnten es im ersten Moment noch nicht richtig fassen, wir waren schon ein wenig bedropst wegen der verpassten Chance. Aber nach ein paar Minuten war dieses gute Ergebnis wie ein Rückpolster für uns gegen den Gegner, der da schon in Chemnitz wartete.

 

Endstand: 8:5

 

 

Die Fahrt nach Chemnitz sollte eigentlich nicht lange dauern, zog sich dann aber, aufgrund eines Staus auf der Autobahn, doch etwas hin.

Es wurde sehr knapp und wir kamen erst 14.45Uhr an. Also musste Mittagessen ausfallen. Den Grund für unsere Verspätung teilten wir natürlich den Chemnitzern mit und die Mädels waren dann so freundlich, gütig und selbstlos uns einen! Tisch zu überlassen. Zu viert für 10 Minuten.

Es herrschte keine gute Stimmung in der Halle. Vor allem die Nummer 3 aus Chemnitz verbreitete schlechte Laune im Überfluss. Tho und Luise verging richtig die Lust am TT und am Doppel spielen. Maja und Kerstin hatten Glück und nicht das Doppel erwischt, bei dem es aussah, als würden im nächsten Moment Schläger geworfen werden. Sie gewannen gegen Stapelmann und Brand deutlich (3:0).

1:1 lautete der Spielstand.

In der ersten Einzelrunde war nichts zu holen für uns. Alle Spiele gingen klar an die Gegner.

In der zweiten Runde sah es aber ein wenig anders aus.

Maja musste sich zwar Juliette Hoffmann geschlagen geben (1:3), aber Luise konnte gegen Anke Brand den zweiten Punkt für Leutzsch erkämpfen (3:1).

Tho musste nun gegen Sandy Knobloch antreten. Es war kein schönes Spiel, denn Knobloch war schon vorher völlig am Ende mit ihrem Nerven, fluchte nach jedem verlorenen Ballwechsel und holte mehrere Male zum Schlägerwurf aus. Obwohl Tho ein wenig Angst hatte, machte sich das zu Nutze und gewann mit 3:2.

Kerstin war nun an der Reihe, aber sie hatte sich leider verletzt. Sie quälte sich gegen Stapelmann, aber es half nichts (1:3).

Beim Stand von 7:3 mussten nun Maja gegen Knobloch und Tho gegen Hoffmann an die Tische.

Maja konnte, genau wie Tho, knapp aber verdient gegen Knobloch gewinnen (3:2). Das lag zum Einen an Majas tollem Finalespurt, zum Anderen war Knobloch die ganze Zeit so aufgebracht, nicht mal ihre eigenen Mitspielerinnen konnten sie beruhigen. Eine komische und sehr gedrückte Atmosphäre in der Halle, aber ich hatte es ja schon zu Beginn einmal erwähnt.

Um weiter im Spiel zu bleiben, hätte Tho gegen Hoffmann eine faustdicke Überraschung landen müssen. Dies ist ihr aber leider nicht geglückt (1:3).

Der Endstand lautete also 8:4 und ist ein durchaus gutes Ergebnis für unsere Mannschaft, möchte ich mal behaupten.

Obwohl natürlich noch mehr in unserer Mannschaft steckt, aber wir sind ja noch am Anfang… die Saison ist noch lang. Ich bin mir sicher, eine Überraschung wird nicht lange auf sich warten lassen!

 

Entstand: 8:4