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Fähsam unter Füchsen
Geschrieben von Mary Uhlig
Ein Erfahrungs- und kein Spielbericht soll‘s werden! So sprach es der Willi, packte die Spielergebnisse schnell weg und vereitelte damit vorerst jede seriöse Detailberichterstattung. Offen blieb die Frage, was der Willi mit Erfahrungsbericht meinte: Einen Bericht darüber, wie es sich anfühlt, mit den heimlichen Stars der Liga zu spielen oder sich als zartes, „fähiges“ (! ;) ) Geschöpf zwischen rauhbeinigen, fuchsigen Ganoven zu behaupten? Versuche ich also beides.
Der Einstieg in die Höhle der Füchse war zunächst ein seichter. Seite an Seite kämpften und verkämpften wir uns in den Doppeln und gingen unentschieden aus der ersten Runde. An dieser Stelle Dank an den Kapitän, der bei der Aufstellung wohl mind. auf dieses Ergebnis abzielte! Robert und Willi, denke ich, darf man damit entschuldigen, dass sie die meiste Zeit des Spieles besorgt auf unseren Tisch geschaut und dabei leider vergessen haben, ihre Schläger hinzuhalten…
In den anschließenden Einzelpaarungen wurde mir dann eindrücklich demonstriert, wie der gemeine Fuchs seine Beute erlegt und sich auch von (einzelnen) Rückschlägen schnell erholt. Unter den kritischen Augen der Meisterfüchse zitterte ich daher meine ersten Solo-Schläge eher über den Tisch – weit und breit kein empathisch-verständnisvoller Blick zu finden! Aber dein Vorstand hat es so gewollt, dachte ich mir, da musste jetzt durch. Von guten Ratschlägen (Willi an Robert: 5 cm weiter vom Tisch wegstellen, ansonsten keine Änderung der Strategie) blieb ich zum Glück noch weitestgehend verschont, erwarte jedoch ein baldiges Ende vom Weibchenschutz (…bisschen mehr Spin hier, bisschen mehr Bewegung da…).
Was lässt sich sonst berichten? Die Schimpflaute sind, nun ja, nennen wir es kraftvoller, als bei den Damen. Umgekehrt herrscht Null-Toleranz für benachbartes Männergebrüll. Bei Netzbällen reagiert man(n) sensibel bis ungehalten, für harte Schläge auf den Gegner gibt es natürlich kein Mitleid. Gespielt wird nicht zum Spaß, sondern um zu gewinnen, Trostpunkte werden dem Gegner nur im Ernstfall (wenn sich z.B. oben vorgeschlagene Strategieänderungen als nicht präzise umsetzbar erweisen) überlassen. Statt lecker Kuchen, Kaffee und Sekt wird Herrenschokolade verteilt – nur an die Herren, versteht sich.
So geht es also zu in der insgesamt recht lustigen Welt des einäugigen (Ersatz-)Häuptlings, des einbeinigen Banditen und ihrer (Kopf-)Bandenmitglieder.
Achso, fast hätte ich vergessen, worum es eigentlich ging: Wir haben einen sauberen 10:2 Heimsieg mit Wiederholungspotenzial hingelegt! Vom anfänglichen Fähentrauma erholten sich die Herren also schnell und fanden zu altem Glanz und Gloria zurück.
Fazit
Lieber Vorstand, die Idee mit der Frauenquote war ein guter Anfang, aber es gibt noch viel voneinander zu lernen! Das nächste Mal werde ich wohl das Bier einpacken…