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Elf Füchse und ein Trainer

Geschrieben von admin am 28. Jul 2014

Zur „15 –jährigen Unabhängigkeitsfeier“ lud der TTC Allershausen diesmal besonders herzlich zum beliebten Volksfestturnier in die niederbayrische Feierhochburg. Noch inspiriert von der Fußball-WM machten sich gleich 11 Füchse aus Leutzschland auf den begehrten Weg Richtung Süden. Selbst erfahrene Insider standen vor völlig ungeklärten Fragen. Wird Torsten Braun spielen? Was kostet die Maß? Holt Robert Pagels wieder alles aus sich raus? Gibt es neue Gesichter im Zelt? Halten die Lederhosen? Und darf der Wanderpokal nach entbehrungsreichen Jahren wieder mal in den Osten? Beziehungsweise Westen (von Leipzig, die Redaktion) ? Die Füchse haben gelernt und wissen längst, dem Zufall darf man nicht einmal nichts überlassen. Extra für das große Ziel wurde deshalb sozusagen der Titanwurz des Trainerolymps verpflichtet, der seinen Namen aber aus Angst vor unliebsamen Folgeverpflichtungen lieber geheim halten möchte. Dafür verriet er unserem dritten Ersatzpressewart nicht nur das von Vielen erwartete sensationelle Ergebnis, sondern auch einige Hintergründe.

Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank im Namen aller Füchse. Nach 1995 konnten die Leutzscher erstmals wieder den Volksfest-Wanderpokal gewinnen. Die Mannschaft dafür fit zu machen war Ihre erklärte Aufgabe, aber haben Sie von der Bank aus je daran geglaubt ?
„I will es oima so sage, hffffff, es war sama für uns klar, dass wir unbedingt diesen Pokal nach sooo viele Jahre mal wieder gwinne wolle und das haben wir gschafft. Diese Mannschaft war vom Feeling her, hffff, scho au irgendwie ne Mannschaft. Da hat jeder mitgemacht und alles gägebe, auch die die samma mal net so schpiele könne. Vorbildlich, au was da abseits auf der Bank passiert isch. Man had den Druck förmlich gschpürt, jetzt sama mal, sind wir im Turnier angekomme. Oder au im Zäld. Oder dahinter. Die Jungs habe alle gschtande wie eine Mauer. Sind gschprunge und habe au, hffff, mitgsunge. Oder im Keller, auf der Euro-Palette, voller Einsatz. Und das hat uns schtark gmacht und samma mal, irgendwie abgehobe von dene Turnierfavorite und Titelverteidiger. Manschafte wie Borussia Mönchengladbach, Dortmund oder Zornding oder au die Gastgäber, wer da vorher gsagt had, Leutzschland isch die einzige Mannschaft die irgendwie gwinne kann, dene Leute dürfe Sie gar nix glaube, das sind Märchenerzähler, Hirngschpinschde, aber hfffff, nu isch hald amal so ain Märchen Wahrheit gworde. Nix mehr , nix weniger.“
Wer hat Ihrer Meinung nach herausgeragt?
„Ganz klar der Pagels. Hffffff. Von dem her war der scho irgendwie natürlich Waldklasse. Der hat alläs angezoge, nix verschänkt, nix verlore. Der Robbert hat jetzt denk ich ma zumindescht umgesetzt, was er in die letzschte zwei Jahre im Training angädeutet hat. Hat au im Zäld Übersicht bewahrt, immer im Dienscht der Mannschaft.“
Wie der Wangler ?
„Wär?“
Der Wangler.
„Ah, ja – där. Scho au gud, mir sage immer dahaim, so einer weiß wo man seinen Draht hinschtecke muss, wenn man im Zäld, oder au dahinter, was erreiche will. Da muschd hald froh sein, wenn du so eine haschd in deine Mannschaft, hfff, sowas isch irgendwie immer das allerwichdigschde.“
Gunnar Boldhaus ?
„Scho au de Gunnar, hat jetzt denk ich a mal zumindescht eifach au a gutes Auge. Manchmal fehlt es noch an der Orientierung, aber ja was soll ich sage, obwohl er scho au paar Mal da war, ich wills mal so sage, manchmal muss es einfach schneller zugehe, andererseits denke ich auch, Sie wisse scho, hffff, aber au das muss jetzt mal erlaubt sei zu sage, au in der Schtunde des Triumpfes. Er brauchd jetzt vor allem erschd mal irgendwie Ruhe und natürlich mehr Schpiele.“
Verfolgt von Blitz und Donner ist das Team mit dem großen Pott gestern gerade noch trockenen Fußes in der Eisdiele an der Ecke Alfred-Kästner-Straße herzlich von je zwei Kugel Eis empfangen worden. Was ging da in einem Trainer wie Ihnen vor?
„Hffffff. Zunäggschd spürt man scho au irgendwie Ärleichderung. Dehn Pokal gwonne zu habe isch des aine, ihn au irgendwie gut nach Hause zu bringe des andere. Und sama mal, scho allain davor habe ich den högschde Reschpeggd.“
Es sind aber nicht mehr alle in der Eisdiele gesehen worden?
„Des löst scho au irgendwie Enttäuschunge aus. Aber i habe scho au bissele Verständnis. Die Mannschaft hat scho au alläs gegäbe während des Turniers und au danach, irgendwie, im Feschdzält. Das war au net immer ainfach. Jeder Ainzelne hat gwinne wolle. Aber natürlich net bei alle hats samma hfffffff mal klappe wolle. I will jetzt kainen bei dem Name nänne, aber dass so junge Spieler wie der Denny Hanke…“
Wer ?
„..der Denny Hanke, wisse Sie, mehr als nur Ersatz, hat seine Sache eigentlich irgendwie au gut gemacht, scho au klare Fortschritte gezeigt. Hfff. Oder der Kevin Großpietsch, äh, äntschuldigung, der Steven Großkreutz, äh, hat au viel trainiert, selbschd där war der Mätschwinner gäge die Allershausen Sharks, häd kainer vorher für möglich gehalde. Aber au der war, hffff, samma mal ganz ainfach sehr bäweglich, isch irgendwie sehr in die Tiefe gegange. An däm werde mer noch Freude habe. Und trotzdäm war er net zufriede, des isch scho au die Qualität der Mannschaft.“
Ein Wort zu Maro Falk ?
„Had gud auf der falschen Vier gschpield, keine Waldklasse wie Pagels, aber solidäh, isch samma mal au immer irgendwie einer der weiß wo esch weh dud. Der isch sich für faschd nix zu schade. Zum abtrainiere isch der mit saim Drahdäsel noch bis an die Donau gfahre. Hat sogar auf sein Eis verzichted. Des nenne ich Einschdellung. Hfffff.“
Man munkelt Glenneberg stünde in Verhandlungen mit Werder Bremen ?
„Hfffffffff. Hfffffffff. Hffffff. Ich möchte ihm kurz sein Lieblingslied singe, lieber Jäns hör gschwind kurz zu: Ich wärd Dich für immer vermisse, ich wärd Dich nie vergesse, jede goldene Tag, wärd ich für immer vermisse. Tralalalala. Da muss er immer bissle weine, wenn ich ihm das zum Einschlafe summe. Das macht es scho au irgendwie aus, unsere Mannschaft, högschde Emotione. Im Ernscht, samma mal, Bräme wär scho au irgendwie ein Abschtieg, aber natürlich au irgendwie eine Chance.“
Wenn wir schon mal bei der Einzelkritik sind, wie waren Gärtner, Heck und Klas?
„Alle vier au wirklich gute Schpieler, högschde Kwalität, ich möchde nicht wieder mit der, hfff, Leitwolfdiskussion anfange, aber mit dieser Mannschaft und dieser Schtruktur und hfffff diesen Führungsschpielern können wir fascht alles gwinne was es zu gwinne gibt. Da muss uns fascht nix bange sein. Wenn mich einer frägt, warum ich net lieber den Braun mitgnomme habe oder samma mal, den eine oder den andere Wolf. Oder den Ackner oder wie die alle heißen. Au alles irgendwie gude Schpieler, aber, hffff, für mich gibt es keine Schpieler die samma mal gschpeilt haben oder net gschpielt haben, das machd für mich kain Unterschied, es gibt nur die Mannschaft. Und des hat man au gspürt, au in Allershausen.“
Was nehmen Sie mit an Erinnerungen an dieses großartige Wochenende mit den Leutzscher Füchsen?
„Hffffff. Dieses tiefe Glücksgefühl wird für alle Äwigkeit erhalte bleibe, wie hab ichs dem Maro Falk gsaggt: Geh raus und zeig den Bayern, dass du Ossi besser bist als Messi. Hffff. Und der Pagels hats dann einfach nachgemacht. “
Sind Sie mit sich zufrieden?
„Fehler mache ich ja nicht nur nach einem verlorenen Schpiel, wahrscheinlich auch jeden Tag vielleicht, insofern kann man nie wirklich zufriede sein. Ich wünsche dene Füchse eine tolle Saison und högschde Konzentration, hffff und werd sie nie vergesse, jenen goldenen Tag, werd ich für immer vermisse, tralalala. Aber wissen Sie, Plaschtikbälle und Fraue und so, alläs hat seine Grenze, da darf man au net immer nachtrauere. Vom Ding her muschd hald froh sei. Gwonne isch gwonne, genauso wie zerronne.“