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Eine Geschichte von einigen Mehlbällen, mehreren Jirschis, ungezählten Umleitungen, Lichtschluckern, einem einsamen Schieböcker und dem ultimativen Mandolinenaffen
Frühjahrsmeister Leutzschland – Freie Republik Schwarzenberg 9:4
Als Beckenbauer einstmals sein Debüt bei Cosmos New York gab, war er in ähnlich gottgegebenem Alter wie ich bei meinem Oberligadebüt. Welch fabulöses Omen. Ob Beckenbauer damals im Unterschied zu mir noch ab und an einen Ball traf, ist leider nicht überliefert. Aber im Unterschied zu ihm durfte ich mich wenigstens als Fahrer, Bierholer und nun als Senfgeber nützlich machen.
Die Reise führte ins sagenumwobene Westerzgebirge, dort wo heute das tschechische Mobilfunknetz dein Konto plündert und früher schon die rumpelnden Kühlschränke herkamen. Die Gegend ist so speziell, dass sich 45 weder die Russen noch die Amis hingetraut haben (für Historyfreaks: siehe Legende "Freie Republik Schwarzenberg"). Die Leutzscher Tafelfüchse lassen sich von sowas nicht schrecken und stellten sich den unbequem zu bespielenden Gastgebern, trotz zahlreicher Umleitungsverwirrungen im schmucken Hallenbau fast rechtzeitig zum Saisonhalali. Amtssprache der Schwarzenberger ist unüberhörbar tschechisch, neben der Tatsache, dass eine Hälfte der Tische unerklärbar im Dunkeln liegt, ein signifikanter Heimvorteil. Mutter Marian gab die Devise "heute lässig" aus und ließ sich von nix beeindrucken, weder vom zu spät losfahren, noch von völlig berechtigten Schimpfwörtern die klangen wie pschbrllvzschky oder so. Seine Lässigkeit wurde mit Mehlbällen für alle die es verdient haben prompt belohnt. Alle knappen Spiele liefen für die Besten unter den Guten. Für die 4 Gastgeschenke sorgte außer dem Fahrer auch noch Michal (gegen Pospisil) und Hübi gegen Meier-Knietzschek. Der clever und grandios unaufgeregt agierende Fafek Jirschi, wollte nach dem Satzausgleich gegen Michal gleich gratulieren, so konzentriert war er bei der Sache. Ganz anders der Vojtek Jirschi gegen den breit grinsenden Schmalzi. Aber dessen nachvollziehbare Emotionen und Tiraden perlten beim Schmalzi ab wie Wasser an der Ente. In dieser Verfassung würde man ihn am Liebsten einkochen. So soll er uns noch lange bleiben. Abgehangen, in sich ruhend, leicht grinsend, immer knapp die Nase vorn. Am Ende war der Vorsprung nach Punkten genauso hoch wie nach Sätzen, dank eines bierholenden Fahrers.
Der Schlußpunkt unter eine sagenhafte Rückrunde, die fetteste Leistung einer Leutzscher Herrenriege seit 1953. Das Finale des sächsischen Vizemeisters fand dann im 10 km entfernten Steinheidel statt, für Quizfans: dem Geburstort des Überfliegers Jens Weißflog. Dort gibt es einen Gasthof mit einem mandolinenspielenden Affen aus dem vorletzten Jahrhundert. Zur Feier des Tages kurbelte der Wirt den "Staahaadler Aff" an, El Presidente schmierte seinen Mannen aus lauter Dankbarkeit mundgerechte Häppchen mit Gurke und einem Geheimkäse namens "Schieböcker" und das Bier war rein und klar. So kann es im Herbst weitergehen. Danke an die Jungs, danke an unseren Omo, der die Truppe richtig angezündet hat, danke an die geduldige Mannschaftmutti Marian, danke an den blaugelbweißen Tischtennisrebellen Steven, danke an Du-kannst-sie-alle-schlagen-Hübi, danke an den Mehralsnurersatzbergo und danke sowie gute Besserung an das Opfer der leeren Bierkiste Igor. Danke erste Mannschaft. Ihr habt dieses Jahr nicht nur gewollt, sondern auch gekonnt !
Michal 1 Omo 2,5 Hübi 1,5 Saxe 2,5 Schmalzi 1,5 Fahrer 0