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Egal ist 88
Dieses Foto ist nicht irgend ein Foto. Ein Wimpernschlag der Bezirksligageschichte. Der für die Ewigkeit eingefrorene Schnappschuss des heiß Erwarteten. Unvollendeten. Die pure Gier auf Erlösung verbot jeden Gedanken daran zu atmen. Der Füchsepuls trommelte aus dem Takt. Vor den Augen des schockgefrorenen Werner Beinharts und seiner schicksalergebenen Groitzscher spannte sich Gunters Unterarm wie bei Popeye nach dem Spinat. Der Ball, dieses kleine miese Miststück, Objekt ambivalenter Leidenschaften, zerbrechlich und von innen übel riechend, beschickt mit der garstigen Mitgift seines bärtig grienenden Widersachers, senkte sich mit widerwärtiger Drehung hoch über dem Netz seiner Bestimmung entgegen. Ahnungslos wie Alle. Vorbereitet darauf entweder mit solcher Wucht dort einzuschlagen wo er her kam, bis man den Amsirlack riechen kann oder irgendwo sinnfrei niederzugehen, verloren, verwamst. In diesem Moment scheint es noch unklar. Doch der Schein trügt. Es war vorbestimmt. Das fünfte 8:8 in Folge.
Man fragt sich was das soll ? Seit dem 21.04. Zwanzigzwölf spielen wir sechs mal unentschieden und verlieren genau so oft das böse Entscheidungsdoppel. Nur das 7:9 gegen Holz-Hausen (Moment mal: H ist der 8. Buchstabe im Alphabet, HH ?) unterbrach die 8:8 Serie. Was steckt dahinter ? Hat uns Groitzsch 8:3 führen lassen, um das Unentschieden sicher zu stellen. Oder waren wir es ? Gibt es chinesische Rekordwetten ? Immerhin liegt die Wahrscheinlichkeit auf ein Unentschieden statistisch im Schnitt bei 38 %. Aber fünf mal in Folge. Soll das an South-Park erinnern ? Eine neue Qualität Running – Gag in Echt ? In jeder Folge haben sie Kenny fünfmal getötet. Die Schweine. Leutzsch hat 8:3 geführt. Max Schreiner hat die Geschwulst zerschlagen und zweimal sicher gepunktet. Was sollte noch passieren ? Oben 4 Punkte. Groitzsch überlegte schon wie man aus dem Verkehrsirrgarten im Westen wieder nach Hause kommt, nach solch einer Klatsche. Gedemütigt. Werner Beinhart lechzte nach Trost-Flens. Aber Groitzscher sind eben Groitzscher und kämpfen bis zum Grill. Und als es 8:6 stand, führte Gunter 2:0. Und dann kam der "Bärtsche" wieder aus der Kiste und drängte in den fünften Satz. Doch Gunter spannte seinen Unterarm und führte nochmal 10:5. 10:6. 10:7. Flattern im Hosenbein. 10:8. 10:9. Auszeit. Kamera postiert. Werner Beinhart rutscht 3 Zentimeter nach unten. Der DDR-Meister hält sich an seinem Bein fest. Sportfreund Pilz mag nicht mehr hinsehen. Doch der Ball der Erlösung sucht lieber das Nichts. Groitzsch intoniert das 8:8. Das Grauen hat einen Namen. Entscheidungsdoppel. Gunter weiß es nicht mehr zu verhindern. Nervenstränge liegen blank. Groitzsch intoniert das 8:8. Igor und Maro ergeben sich dem Fluch. Und der Tischtennisgott ist ein Wettchinese.
Igor 2,5/0,5 Max 2/0,5 Maro 1,5/1,5 Torsten 0/2,5 Christian 1/1,5 Gunter 1/1,5