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DM Roundup: Füchse markieren im Doppel ihr Revier
Die Spielerinnen des Leipziger TTV Leutzscher Füchse haben am Wochenende starke Leistungen gezeigt. Bei den 82. Deutschen Meisterschaften in Wetzlar überzeugten Anna-Marie Helbig, Huong Do Thi und Kathrin Mühlbach vor allem in der Doppelkonkurrenz. Marina Shavyrina kratzte bei den Russischen Meisterschaften in Werchnjaja Pyschma sensationell an einer Medaille im Einzel.
„Im Damen-Doppel ist alles möglich“, hatte Trainer Kai Wienholz vor den Deutschen Meisterschaften in Wetzlar auf die Frage geantwortet, was die Kombination Kathrin Mühlbach und Nationalspielerin Zhenqi Barthel erreichen könnte. Anna-Marie Helbig tönte gar, sie wolle die ersten beiden Runden mit Huong Do Thi überstehen und übersah, dass bereits in Runde zwei ein Topdoppel geschlagen werden müsste. Eine gute Nase hatten am Ende beide, Trainer Wienholz und die Spielerin des Leipziger TTV Leutzscher Füchse.
Fuchsstark präsentierten sich Helbig/Do Thi und Mühlbach/Barthel in der Doppel-Konkurrenz und teilten am Ende das gleiche Schicksal: Die amtierenden Doppel-Europameisterinnen Petrissa Solja und Sabine Winter (Linz AG Froschberg/SV DJK Kolbermoor). Gnadenlos konterte die Rechts-Linkshänder-Kombination die Angriffe der beiden mit Füchsinnen beteiligten Doppel ab – 4:0 im Viertelfinale gegen die Leipziger Mädels Helbig/Do Thi und 4:1 im Halbfinale gegen das Noppendoppel Mühlbach/Barthel. Immerhin, durch den Einzug in das Halbfinale sicherte sich Mühlbach die vierte Medaille bei den Deutschen Meisterschaften. 2010 triumphierte die 22-Jährige mit Winter im Doppel, ein Jahr später wurde Bronze gefeiert. 2013 holte Mühlbach ihre „schönste Medaille“, wie sie selber sagt: Bronze im Einzel.
Kein Losglück im Einzel für Do Thi und Mühlbach
Lief es in der Doppel-Konkurrenz nahezu perfekt, hatten gleich zwei Spielerinnen der Füchse Lospech und verpassten damit die Vorgaben des Trainers. Die Mitteldeutsche Meisterin Do Thi traf in Gruppe B auf die dreimalige Deutsche Meisterin im Doppel, Alexandra Scheld (TuS Uentrop), und Soraya Domdey (Füchse Berlin Reinickendorf). „Mir liegt einfach das Spielsystem von Domdey nicht“, sagte Do Thi direkt nach der Auslosung. Noch nie hatte die 19-jährige Studentin der Wirtschaftswissenschaften gegen Domdey gewonnen. Eine Serie, die auch nach dem Turnier weiter standhält. Durch die Niederlagen gegen Domdey (0:3) und Scheld (1:3) schied Do Thi in der Vorrunde aus und verpasste das von Coach Wienholz vorgegebene Ziel, „aus der Gruppe zu kommen“.
Ebenfalls Pech hatte die nach der Absage von Wu Jiaduo (Rücken) an Nummer 12 gesetzte Kathrin Mühlbach. Nach einem klaren Sieg gegen Lena Krapfbekam es die Leutzscher Spitzenfähe bereits im Achtelfinale mit Doppelpartnerin und Nationalspielerin Zhenqi Barthel zu tun. Barthel machte mit Mühlbach kurzen Prozess (4:0). Dadurch konnte Mühlbach der Vorgabe „Viertelfinale“ nicht gerecht werden. Angesichts der Auslosungen sind die nicht erreichten Vorgaben für Trainer Wienholz aber „verschmerzbar“.
Helbig: Verpasste Chancen im Einzel, aber stark wie nie
Im Doppel knapp mit Do Thi an der Medaille vorbeigeschrammt, verpasste Anna-Marie Helbig im Einzelwettbewerb eine große Chance weiter für Furore zu sorgen. In der Gruppenphase kämpfte sich Helbig nach 0:2-Sätzen gegen Anja Schuh (SV Böblingen) mit einem 20:18 im dritten Satz zurück. Im Entscheidungssatz führte die 22-Jährige sogar 9:7, riskierte bei 9:9 einen gewagten Aufschlag und verlor am Ende mit 9:11. Trotzdem sicherte sich Helbig Platz eins in der Gruppe.
In der ersten Runde der K.o.-Phase hatte Helbig durchaus Chancen das Spiel gegen Mädchen-Nationalspielerin Alena Lemmer (GSV Eintracht Baunatal) erfolgreich zu bestreiten. „Es ist für mich ungewöhnlich, dass ich so viele Möglichkeiten liegen lasse wie in diesem Turnier“, sagte Helbig nach dem Spiel. Die Nummer drei der Füchse verspielte im zweiten Satz eine 10:6-Führung und konnte auch im vierten ein 9:7 nicht nach Hause bringen. Am Ende stand eine 1:4-Niederlage. Trotzdem war Helbig nach dem Turnier zufrieden. „Ich bin noch nie aus der Gruppenphase gekommen und das Viertelfinale im Doppel habe ich zuvor auch noch nicht erreicht“, so Helbig.
Alle Finalspiele bei den DM mit den Topgesetzten
Während den Deutschen Meisterschaften blieben die ganz großen Überraschungen aus. Einzig Nina Mitellham (TuS Bad Driburg) spielte sich ins Rampenlicht. Die 17-jährige Zweitligaspielerin besiegte auf den Weg zur Bronzemedaille im Einzel die Deutsche Meisterin von 2008, Tanja Krämer (TV Busenbach), sowie Nationalspielerin Kristin Silbereisen (ttc berlin eastside). Erst im Halbfinale unterlag die dreifache Jugend-Europameisterin von 2013 der an Nummer eins gesetzten Ying Han (KTS Zamek Tarnobrzeg). Letztere musste sich im Finale Shan Xiaona (ttc berlin eastside) geschlagen geben, die den zweiten Titel bei ihren zweiten Deutschen Meisterschaften im Einzel einschmetterte. Shan revanchierte sich mit dem Erfolg für die Halbfinal-Niederlage bei der EM. Mit Kristin Silbereisen setzte sich Shan etwas überraschend mit 4:2-Sätzen gegen die amtierenden EM-Champions Petrissa Solja/Sabine Winter durch. Für Kristin Silbereisen ist es der dritte Titel im Doppel nach 2012 mit Wu Jiaduo und 2009 mit Zhenqi Barthel. Für Shan ist es der erste Titel im Doppel. Auch hier bedeutete der Erfolg für Shan eine erfolgreiche EM-Revanche. Mit Zhenqi Barthel hatte sie 2013 das EM-Finale verloren und spielte wohl auch aus diesem Grund mit ihrer Berliner Teamkollegin Kristin Silbereisen.
Im Herrenbereich scheint die Wachablösung von Timo Boll (Borussia Düsseldorf) kurz vor ihrer Vollendung zu stehen. Die ehemalige deutsche Nummer eins verpasste den zehnten Meistertitel im Einzel. Stattdessen sicherte sich Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazproma Orenburg) mit dem 4:1-Finalerfolg über Boll den ersten Deutschen Meistertitel. Im Doppel feierten Bastian Steger/Lars Hielscher (1. FC Saarbrücken Tischtennis/Post SV Mühlhausen) den vierten gemeinsamen Titelgewinn. Im Finale gab es ein 4:1 gegen Steffen Mengel/Benedikt Duda (TTC matec Frickenhausen/TTC Schwalbe Bergneustadt). Für Hielscher ist es insgesamt der sechste DM-Titel im Doppel, für Steger der fünfte. Gemeinsam triumphierten sie bereits 2006, 2011 und 2012.
Shavyrina kratzt und beißt in Russland
Wie in Deutschland wurden von Mittwoch bis Sonntag auch in Russland die nationalen Meisterschaften ausgetragen. Nach überstandener Gruppenphase verbuchte Marina Shavyrina nicht nur Siege, sondern demonstrierte, wie zuletzt in der Bundesliga gesehen, ihr Kämpferherz. Das „Moskauer Sternchen“ erarbeitete sich sowohl gegen die amtierende russische Vize-Meisterin und aktuelle Nummer neun in Russland, Antonina Savelyeva, als auch Elizabeth Hlyzova Siege. In beiden Spielen lag Shavyrina mit 1:3-Sätzen hinten, ehe sie mit 4:3 siegte. Im Viertelfinale endete der Siegeszug gegen die russische Nummer fünf, Valentine Sabitova. Durch die 2:4-Niederlage verpasste Shavyrina eine Medaille, die sie sich für die sensationelle Leistung verdient hätte.
Alle Ergebnisse unserer Fähen
Damen-Doppel
1. Runde: Helbig/Do Thi-S. Kahler/E. Mayer 3:0 (11:3, 12:10, 11:3)
Achtelfinale: Helbig/Do Thi-R. Stähr/A. Schuh 3:1 (11:7, 10:12, 12:10, 11:9); Mühlbach/Barthel-A. Herges/T. Adams 3:1 (6:11, 11:8, 11:7, 12:10)
Viertelfinale: Helbig/Do Thi-P. Solja/S. Winter 0:4 (3:11, 6:11, 3:11, 10:12); Mühlbach/Barthel-C. Mantz/Y. Wan 4:0 (11:9, 13:11, 11:7, 11:5)
Halbfinale: Mühlbach/Barthel-Solja/Winter 1:4 (8:11, 8:11, 4:11, 15:13, 10:12)
Damen-Einzel
Gruppenphase, Gruppe B: Do Thi-S. Domdey 0:3 (8:11, 9:11, 2:11); Do Thi-A. Scheld 1:3 (4:11, 8:11, 12:10, 11:13); Do Thi-E. Süs 3:0 (11:6, 11:4, 12:10); Tabelle: Scheld, Domdey, Do Thi, Süs.
Gruppenphase, Gruppe F: Helbig-Schrödter 3:0 (13:11, 11:7, 11:8), Helbig-Rocheteau 3:0 (11:4, 11:2, 11:5), Helbig-Schuh 2:3 (8:11, 1:11, 20:18, 11:6, 9:11); Tabelle: 1. Helbig, 2. Schrödter, 3. Schuh, 4. Rocheteau
1. Runde: Helbig-A. Lemmer 1:4 (5:11, 12:14, 11:9, 9:11, 9:11); Mühlbach-Krapf 4:0 (11:9, 11:7, 11:5, 14:12)
Achtelfinale: Mühlbach-Barthel 0:4 (7:11, 7:11, 7:11, 6:11)
Alle Sieger
Damen-Doppel
1. Kristin Silbereisen/Shan Xiaona (ttc berlin eastside)
2. Petrissa Solja/Sabine Winter (Linz AG Froschberg/SV DJK Kolbermoor)
3. Kathrin Mühlbach/Zhenqi Barthel (Leipziger TTV Leutzscher Füchse/ TTC Dr. Casl Zagreb
3. Tanja Krämer/Nadine Bollmeier (TV Busenbach/TUSEM Essen)
Damen-Einzel
1. Shan Xiaona (ttc berlin eastside)
2. Han Ying (KTS Zamek Tarnobrzeg)
3. Irene Ivancan (ttc berlin eastside)
3. Nina Mittelham (TuS Bad Driburg, 2. BL Nord)
Herren-Doppel
1. Bastian Steger/Lars Hielscher (1. FC Saarbrücken Tischtennis/Post SV Mühlhausen)
2. Steffen Mengel/Benedikt Duda (TTC matec Frickenhausen/TTC Schwalbe Bergneustadt)
3. Nico Christ/Lennart Wehking (TV 1879 Hilpoltstein/1. FC Köln)
3. Julian Mohr/Dominik Scheja (TTC Ober-Erlenbach)
Herren-Einzel
1. Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazproma Orenburg)
2. Timo Boll (Borussia Düsseldorf)
3. Patrick Franziska (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)
3. Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)
Foto: ©DTTB