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Das Glück der Huong Do Thi: Leipzigerin plötzlich Meister

Geschrieben von admin am 7. Mrz 2018

„Wir erwarten einen Autokorso am Leipziger Hauptbahnhof!“, sagt Kai Wienholz mit einem Augenzwinkern am späten Sonntagabend. Und auch wenn der vom Cheftrainer der Leutzscher Füchse erhoffte Massenauflauf nicht zu Stande kam, Grund zu feiern hatte das Leipziger Mannschaftsfahrzeug auf seinem Heimweg von den Deutschen Tischtennismeisterschaften allemal. Mit an Bord war nämlich die frischgebackene deutsche Meisterin Huong Do Thi. Zusammen mit Sabine Winter konnte die gebürtige Leipzigerin am Wochenende in Berlin den Titel im Damen-Doppel gewinnen.

Doch nicht nur für den Schützling von Kai Wienholz war der Gewinn am Sonntag der größte Karriereerfolg, auch der Leipziger Tischtennis erlebte eine Sternstunde: Noch nie zuvor kam ein Deutscher Tischtennismeister aus der Messestadt. Der Erfolg kommt dementsprechend mehr als unverhofft: Erst am Donnerstagnachmittag erfuhr die 23-Jährige ,dass sie beim Doppel antreten würde. Petrissa Solja, die planmäßige Doppel-Partnerin von Sabine Winter, fiel krankheitsbedingt aus. Kurzerhand fragte die mehrfache Deutsche- und Europameisterin per Textnachricht nach, ob die Leipzigerin einspringen würde – sofort sagte diese zu.

Zwar kennen sich die beiden Tischtennis Asse schon ewig und forderten sich in ihren Schülerzeiten oft gegenseitig heraus, gemeinsam an der Platte standen sie bis zum vergangenen Wochenende jedoch noch nie. Dementsprechend holprig verliefen auch die ersten Spiele. Denkbar knapp konnte das Achtelfinale mit 3:2 entschieden werden. Das darauf folgende Viertel- und Halbfinale wurde von den beiden alten Freundinnen, im Laufe des Turniers immer besser in Fahrt kommend, jeweils mit 3:1 gewonnen. Eben jenes Ergebnis stand auch am Ende des viel umjubelten Finals, bei dem sich Do Thi und Winter letztlich gegen Jessica Göbel und Tanja Krämer zum Gold-Doppel 2018 krönen konnten. „Ich bin einfach überglücklich, es ist unglaublich, was am Wochenende passiert ist“, kommentiert die Leutzscherin ihren Überraschungserfolg.

Aber auch ihre Teamkolleginnen von den Leutzscher Füchsen, welche mit vier Teilnehmerinnen ohnehin als bestbesetzte Mannschaft an den Start gingen, lieferten ab. Die Schwester der neuen Deutschen Meisterin Tho Do Thi schied nach starkem Turnier im ersten Spiel der Hauptrunde gegen die spätere Finalistin Tanja Krämer aus. Soraya Domdey musste sich erst im Achtelfinale Do This Doppel-Partnerin Sabine Winter geschlagen geben. Lediglich Anna-Marie Helbig scheiterte bereits in der Gruppenphase. Die ehemalige Deutsche Juniorenmeisterin, durch zwei Siege und einer Niederlage eigentlich qualifiziert, zog nur aufgrund der unglücklichen Gruppenkonstellation nicht in die KO-Runde ein.

Fazit: Das Ergebnis von Berlin gibt Auftrieb für die 2. Bundesliga.