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Internationaler Männertag? Nicht in Leutzsch!
Am 19. November wird auf der ganzen Welt der internationale Männertag gefeiert. Dass in diesem Jahr zudem der Buß- und Bettag sowie die Vereinsmeisterschaften der Leutzscher Füchse auf dieses herrliche Datum fielen, musste ein Zeichen sein: Heute kann nur ein Mann zum König der Füchse gekrönt werden. Breitbeinig, zufrieden mit sich und der in Stein gemeißelten Hierarchie machte sich das starke Geschlecht auf den Weg in die Halle.
Nach einleitenden Worten von Sportwart Matze Wolf konnte die Veranstaltung mit einer rekordverdächtigen Pünktlichkeit von lediglich knapp zehn Minuten Verspätung beginnen. Da Rudelführer Christian Klas noch bei den Bezirksmeisterschaften der Senioren in Böhlen weilte, startete die Vereinsmeisterschaft mit der B-Konkurrenz. Hier machten es sich die Damen und späteren Finalisten Zaghla Marouf und Ann-Kathrin Binner im Windschatten eines breiten Favoritenfeldes gemütlich. In der Vorrunde schon mit einem Bein im Aus, zeigten die beiden in der KO-Runde ihr wahres Können. Spätestens als Zaghla Marouf im Viertelfinale Götz´diesjährige 26:0-Bilanz ad absurdum führte, war klar, dass die Herren heute höchstens die Siegerfotos schießen dürfen. Während die ehemalige algerische Nationalspielerin mit mir kurzen Prozess machte, bahnte sich Ann-Kathrin über Friedrich und Andy den Weg ins Endspiel. Im Damen-Finale war schließlich Zaghla Marouf die strahlende Siegerin.
Nachdem die Amateure ihren Spaß und Aufmerksamkeit hatten, lag der Fokus auf den Profis. Obwohl die Starfähen Kathrin und Marina fehlten und auch die 1. Herren (mit Ausnahme von Jakob) den Feiertag anders zu nutzen wussten, war das Niveau bei den Vereinsmeisterschaften so hoch wie lange nicht. Grund waren etliche leistungsstarke ITK-Teilnehmer, die den Männertag im wahrsten Sinne des Wortes zu einem internationalen machten. So sah Vorjahressiegerin Huong schon vor dem ersten Ballwechsel ihre Siegchancen im Novembernebel verschwinden. Beim Anblick der syrischen Konkurrenz in Gestalt von Yhya Mosslly, rutschte Huong ein „Na toll, ich wollte heute eigentlich gewinnen“ über die Lippen :) Dank vorbildlicher Turnierleitung ging die Vorrunde bereits vor 20 Uhr über die Bühne. Was dann folgte, war Tischtennis vom Allerfeinsten. Die Favoriten hielten sich schadlos und so kam es zum Traumfinale zwischen Huong und Yhya Mosslly.
Auf die Frage, ob Huong gegen Yhya eine Chance hätte, kündigte Jakob noch unter der Dusche lauthals an: „Der verliert gegen keinen hier in der Halle auch nur einen Satz!“ Aufgrund seiner blütenweiße 14:0-Weste in der Landesliga und den am Abend gezeigten Leistungen, hätten wohl viele eine kleine Fanta ohne Eis auf den Syrer gesetzt. Aber Huong strafte die Zuschauer Lügen und fegte ihren Gegner mit 3:0 von der Platte. Der Präsi konnte sich trotz langem Grübeln nicht erinnern, seinen Schützling schon mal so stark gesehen zu haben und wünschte sich zusätzliche Hände, um mehr applaudieren zu können.
Und auch im Doppel, blieben die Damen dieses Jahr das Maß aller Dinge. Die aktuellen Hochschulmeister Linda und Huong waren gestern auch von Nicht-Akademikern nicht zu bezwingen. Während die beiden nahezu mühelos ins Finale spazierten, waren die ebenfalls hoch gehandelten Mossly/Tohmaz mehr gefordert und konnten gegen Raffaele/Rafael erst im 5. Satz das vorzeitige Turnieraus verhindern. Im Finale hatten die beiden aber nichts zu melden und zogen mit 1:3 den Kürzeren.
Somit gingen bei den diesjährigen Vereinsmeisterschaften alle mögliche Titel an die Damen. Die Tatsache an sich ist schon wenig humorlos, aber am internationalen Männertag grenzt es schon an eine Frechheit. Wir Männer sollten und werden uns rächen: Am 8. März 2015 findet der nächste Weltfrauentag statt. Ein idealer Termin für die nächsten Vereinsmeisterschaften wie ich finde.