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Achtelfinale Intercup 2011: `Schland o `Schland ist raus
Gegen den mehrfachen Finalisten Union TTC Oberwart aus dem Burgenland, angetreten mit einer traditionsgerechten österreichisch-ungarischen „K und K“- Mannschaft, hingen die Trauben von vornherein sehr hoch. Ein Insider namens Alberto A. schaute kurz vor Spielbeginn vorbei und prognostizierte seinen ausgeschlafenen Landsleuten „Heute wird es ein Schnelles für Euch.“ Nachgehakt wurde ergänzt „Maximal 1:4, und schon das wird schwer.“ Ganz so schnell ging es dann doch nicht, Ariane hat im Gambrinus mächtig zu tun, die Kartoffeln warm zu halten.
Leutzsch als letzter Vertreter Deutschlands im laufenden Wettbewerb, hätte mehr Beachtung verdient. Ob alle auf der Buchmesse waren oder zu Hause die Niederlage der Dritten gegen Döbeln beweinten oder lieber ihre Barbys kämmten, keine Ahnung. André, Willy und Frank eröffneten pünktlich zum Spielbeginn die Fankurve, die sich zäh auf eher traurige 40 applaudierende Hände füllte, Jacob den Zähltisch (Zählrekord in Leutzschland) und Kerstin war Oberschiri. Selbstbedienung am Bierkasten. Dazu eine Handvoll erfolgsverwöhnte österreichische Fans. Keine Presse, kein Lokalfernsehen, kein lauernder Hausmeister, nicht mal Thomas Kraft kam. Dafür auch keine Zigarettenkippen. Auch gut.
Das Spiel selbst begann wie ein Traum. Unsere Antwort auf K und K, der Leutzscher Ungar Andras Turoczy, panierte seinen Gegner Michael Buganyi recht munter mit 3:0. Danach DIE Sensation. Michal Slesar, frisch erholt, kippt einen 0:2 Rückstand gegen den fünffachen ungarischen Einzelmeister (zuletzt 2001) und Jugendauswahltrainer Karoly Nemeth, mit 3:2. Vielleicht sein bestes Einzel bisher für den LTTV. Eine 2:0 Führung und mit Blick auf die weiteren Ansetzungen sichtbar akute Kinnverlängerungen bei den Gästen. Gila wieselflink und agil führt schon 2:1 gegen Vitsek und alles sieht nach einem klaren Sieg aus. Die Gästefans bewegen sich nicht mehr. Die Kronkorken ploppen öfter an der SB-Theke. 40 Hände machen Krach für 80. So gefällts. Dann Auszeit von Vitsek, ein Funken Unsicherheit im rechten unteren Auge von Gila, ein Kantenball für den Ungarn (den manche schon für Gunnars bisher unbekannten großen Bruder hielten) und dann brach sich die Prophezeihung von Alberto A. ihren Weg. Gila verliert im Fünften, genau wie das Doppel Turo/Gila. Okay, 2:2. Halb so wild dachte sich der Optimist. Aber es kam noch schlimmer. Turo verliert gegen Nemeth chancenlos 0:3, und Gila auch noch gegen den athletischen Buganyi. Körpersprachlich ein Desaster. Spielerisch zumindest enttäuschend. Vielleicht hätte Michal Slesar am letzten Brett auch noch Einen umgehauen. Der Film endete vorher. Das Viertelfinale wird eine Angelegenheit ohne Deutsch- bzw Leutzschland. War ganz lustig der Bewerb. Schade um die versiebten Chancen die Chronik weiter aufzuhübschen. Österreich ist also auch hier weiter auf dem Vormarsch. Es sei den sympathischen Gästen gegönnt. Wir wünschen viel Glück in der nächsten Runde, wir wollen sagen können, gegen die Besten rausgeflogen zu sein. Lospech eben. War es aber nicht.