Ja sie lebt noch – die Fünfte

Geschrieben von Christian Klas am in Mannschaften

Im Fuchsbau brennt Samstag Abends immer öfter noch Licht, das gibt der zappendusteren Wielandstraße städtisches Flair. Wer von außen die Menschenohren spitzen würde, könnte sich dem tumben Klickersound hingeben, hin und wieder durchbrochen von unzitierbaren Ausrufen. Ja so ist es bei den Füchsen. Während die eine Hälfte Deutschlands längst vorm Fernseher eingeschlafen ist, bereitet sich die Andere mit ein paar gewagten Mov`s vorm Spiegel auf flippige Partys vor. Nur Tischtennisspieler sind anders. Aber statt den geübten Spätpelzen der Regional- und Bundesliga stellte sich diesmal die mental angeschlagene fünfte Herren der Abendschicht. Nachholespiel gegen Rotation Süd.

Die fünfte Herrenmannschaft befand sich seit Wochen im freien Fall. Der noch erklärbaren Niederlage in Holzhausen folgten nicht erklärbare Heimspielniederlagen gegen Arzberg (4:11) und unkommentierbare gegen Groitzsch (3:12). Das letztere Ereignis hat es nie gegeben, wird einfach tot geschwiegen. Nordkoreanisch. Wer es anspricht riskiert alles. Und nun der Novemberblues. Rotation Süd 2 (Absteiger aus der Landesliga) empfahl sich mit einem Stunden zuvor erkämpften Sieg über die bis dahin ungeschlagenen Holzhausener. Insofern deutete bei normalem Verlauf alles auf eine 2:13 Niederlage hin. So hätte man wetten sollen. Aber, siehe da, ein Ruck ging durch die müden Glieder. Unser Nachmittagsausflug zur Südkampfbahn bei Eintracht Süd (10:5 Auswärtssieg) hatte gut getan, die Rotationer hingegen lahmten schon beim Einlauf. Wirkten schon beim Einspielen etwa so motiviert wie moderne Lokführer, etwas statisch aber gut gelaunt. Holzhausen hatte den Gästen sichtbar Körner gekostet. Die alte Dame „Eintracht“ jedoch hatte uns hingegen Lust auf mehr verschafft. So ergaben sich die Dinge wie im richtigen Leben. Das Fleisch allein ist meistens schwächer. Und so lief es genau andersrum Dreizehn zu zwei Sieg statt Niederlage. Sogar zwei Doppel kamen, ausgerechnet Maro und Benno, eigentlich unbezwingbar wie Tim & Struppi, verloren gegen die zu diesem Zeitpunkt noch lauffreudigeren Ries und Weber. Und Benno ließ sich dann auch noch von Tommy Weihmann die Butter vom Brot klauen. Ansonsten eitel Freudentanz. Nur Samuel musste noch über 5 Sätze gegen Jung-Rotationer Bergmann gehen. Auch Denis der alte Ersatz-Gärtner war nur zum Ernten erschienen. Wer hätte das gedacht, das Tischtennis noch so viel Freude macht ?
Schon der Sieg bei Eintracht war ja alles andere als selbstverständlich. Geriet sogar nach fulminantem Start (6:2) noch kurzzeitig in Gefahr (6:5 und Matchball Bach). Aber Hazem, unser Fürchtenix aus Kairo, hatte bei 7:10 oder so im Fünften gegen Frank- „die Gruselnoppe“- Bach noch ein paar passende Antworten unterm Ärmel. So wurde es am Ende eine klare Sache. Nicht zuletzt auch Dank unseres Ersatzmannes Alex, nach dem wir auf dem Heimweg noch spontan ein Schaufenster benannt haben. (sh. Foto) Ach so noch was. Wenn Eintracht Schadenersatzansprüche gegen die GDL erheben möchte, weil Sportfreund Mahi auf dem Bahnsteig im Nirgendwo unbefördert sitzen bleiben musste, dann würden wir das trotzdem unterstützen. Wir wissen, dass es mit ihm schwerer geworden wäre. Viel Glück allen Gegnern, zumindest bis zum Rückspiel.

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