Acht Punkte aus 2 Wochenenden für den Frieden

Geschrieben von Christian Klas am in 5. Herren

Erstmals auch ein Sieg in Rackwitz

4. Streich        Pflicht erfüllt gegen die Eintracht

Am Morgen nach der Mutter aller Spiele, war es am Schwersten den Spannungsbogen wieder aufzubauen. Die leider personell arg gebeutelte Eintracht kam augenscheinlich schon mit wenigen Erwartungen ihren überraschenden Hinspielsieg zu wiederholen. Doch vielleicht war diese Ausstrahlung ein Trick aus der tiefen Trappertasche, denn im Doppel machten die wesentlich ausgereifteren Haudegen ihrer Südkampfbahn alle Ehre. Ausgerechnet in meinem Abschiedsdoppel mit Paul Calle Calle trumpften Henschel/Müller nach 0:2 Satzrückstand famos auf. Thomas Müller traf einfach alles und Rainer Hentschel freute sich über seine neueste Radikalnoppe. »Die fallen jetzt nur noch runter.« Aber auch darauf konnte man sich nicht verlassen, denn zu allem Überfluss griff er auch noch Longline an. Wir hatten jedenfalls dicke Fragezeichen im Gesicht. Auch Tschörner/Scheinpflug hatten kurzzeitig unseren Jugendsturm Zjazev/Vogel im Schwitzkasten, bevor sich dann doch Bewegung gegen Raffinesse durchsetzen konnte. In den Einzeln dann keine Überraschungen mehr. Ich dickte gegen Achim Franke regelrecht ein und zum Schluß hätte man mich als Statue wegtragen können. Ich verzweifelte am Trugschluß er würde einen Anti spielen. Was wesentlich blöderes als gegen einen Anti zu spielen, der gar keiner ist, fällt mir im Moment auch nicht ein. Mike E. ließ sich zu allem Überfluss auch noch vom Schimmel stutzen und so ist das 11:4 doch irgendwie ein freudloser Sieg. Respekt an die Gäste, ein würdevoller Auftritt. Nach Auswärtstorregel wären wir trotzdem weiter. (Hinspiel dort 5:10)

Calle Calle 0/0,5 Diersch 2,5/0 Zjazev 1,5/1 Petersen 2,5/0 Klas 1/1,5 Ebersbach 1,5/1 Vogel 2,5/0

3. Streich        Auch ein Rackscher ist ab und zu ein Nackscher

Das vom Gastgeber VERLEGTE Spiel wurde am 30. Januar gegen 13:00 nach erfolgreicher Jungfernfahrt im Toyota-Kleinbus, trotz Glatteis und verhextem Gaspedal, WIEDERGEFUNDEN. Prominenter aus dem Sack war diesmal Arne, mit einer in El Salvador erkämpftem 2.3 mm Vorhandrakete. Außerdem an Deck Oli, ein Wolf unter Füchsen, denn die Liste der Vermissten war länger als mein Winterschatten. Kein Torsten, kein Tihon, kein Ralf, kein Mike E. und der guten Ordnung halber, auch kein Uns-Uwe, der hat immer noch Sesseldrückerrücken. Mit an Deck zur visuellen Unterstützung auch llka, unser, falsch, Knuts Glücksbringerle. Der urteilte noch am Morgen pubstrocken nach Vernahme der Aufstellung: »keine Chance«. Alter Spielverderber. Allen Unkern zum Trotz lenkte der TT-Gott höchstpersönlich unser Geschick im Doppel, dreimal verflixter fünfter Satz und dreimal für uns. Selbst die Verheizer Arne und Silvio rockten gegen Berger/Malecha. Ging da doch was? Ein Blick ins unerschreckbare Antlitz des Paten von Rackwitz, dem Mann mit der coolsten Mütze der Liga, (wir haben dazu früher »Bä-Vo« gesagt, aus Karrieregründen habe ich vergessen was das ausgesprochen hieß),  erstickte jede Euphorie.  Seine Worte standen unausgesprochen im Lichtkegel der eindringenden Mittagssonne »Freut Euch nicht zu früh«. Fiel aber schwer mach dem 3:0 von Paul Calle Calle, dem Mann der alles kann, außer ausschlafen, gegen den sich früh opfernden »Mutschatscho« Maletscha. Paul fragte nach: »Was heißt Male(ts)cha eigentlich übersetzt?« Keine Ahnung. Im spanischen heißt Maleza Unkraut und Maleta Koffer. Aber Malecha ? Der Unker Knut und ich Nervenknäuel hatten nun die Gelegenheit den 4:1 Vorsprung auszubauen. Und es gab eine Phase da sah es mit komfortablen Führungen ganz danach aus. Am Ende aber knickten wir beide im Fünften ein und der Pudding fing bedenklich an zu wackeln. Unten das gleiche Bild, an beiden Tischen steht es 9:9 im Fünften. Oli vergibt gegen Torsten Berger, aber Silvio zieht das Pünktchen gegen den zähen Katsche aus dem Teich. 5:4. Dann das Spiel der Spiele. Paul Calle Calle gegen Daniel Berger, ecuadorianischer TT-Guerilla gegen austrainierte Bundeswehr, wahres Tischtennis. Die Luft vibriert, alle Kellen ruhen, Haugkis »Bä-Vo« sitzt nicht richtig. Paul kämpft mehr wie ein Löwe, als ein Fuchs, und sorgt mit dem 3:1 gegen Daniel sogar für einen der klareren Siege des Tages. Arne Welskopf zwingt Dirk Malecha auch in den Entscheidungssatz, aber versemmelt alle Matchbälle. Zum Haare ausraufen. 6:5, nun wieder unsere angeknackste Mitte und wieder 5 Sätze und wieder Verlängerung und wieder beide Punkte für Rackwitz. 6:7, wird unser Unterleib die Sache richten? Silvio im fünften Satz gegen Torsten Berger, nichts für Träger von Herzschrittmachern und Sanftmütige. Silvio legt noch eine Schippe drauf und gleicht aus, Oli Wolf wäscht gegen Katsche scharf nach und auch mein Entscheidungsdoppel  mit Paul Calle Calle läuft in die richtige Richtung. Nach über 4 Stunden hartem Kampf und 40:33 Sätzen stand ein 9:7 Auswärtssieg auf der Habenseite. Nur fünf Felder auf dem Protokoll blieben unausgefüllt. Der erste Sieg gegen Rackwitz überhaupt und damit wieder ein bissl mehr Spannung in der Staffel. Silvio und Paul waren heute die Matchwinner, sie holten allein 5,5 der 9 Zähler. War das ein Hammermatch…

Calle Calle 3/0 Welskopf 0,5/2 Petersen 0,5/2 Klas 1/2 Vogel 2,5/0 Wolf, O. (E) 1,5/1

 

2. Streich        Sauber aus Oschatz nach Hause geschaukelt

Zur Abwechslung auf Wunsch der Oschatzer ein vorgezogenes Spiel. Die Gefahr bestand darin, diese Verlegung noch zu bereuen, denn plötzlich konnten viele vom Stammzehner nicht. Aber auch hier ging alles glatt. Nur die Idee, dass Mike und Mike ein großes Doppel werden könnten, scheiterte an Micklitza/Zinnecker. Ansonsten klare Sache, sogar die gefürchtete Pauke schwieg still. Das 11:4 war letztlich souverän.

Braun 1,5/1 Klas 1,5/1 Ebersbach 1/1,5 Profeld (E) 2/0,5 Palma Morales (E) 2,5/0 Wolf, O. (E) 2,5/0

1. Streich        Klare Sache gegen Colditz

Im Nachholspiel gab unsere Neuerscheinung Ralf Diersch sein Punktspieldebüt und zeigte gleich mal was er wert ist. Nur im Doppel mit Mike E. fehlte irgendwie die Schmierung. Letzterer liess sich noch vom Kämpfer Rainer Dröger den Belag von der Bemme stiebitzen. Oben überzeugte Torsten »Browny« in ungewohnter Höhenluft und am Ende hieß es klipperklar 13:2.  Alles schön, alles gut.

Braun 2,5/0 Diersch 2/0,5 Petersen 2,5/0 Klas 2,5/0 Ebersbach 1/1,5 Palma Morales (E) 2,5/0

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