Vereinsmeisterschaften 2015

Geschrieben von Linda Renner am in Allgemein, Damenmannschaften, Herrenmannschaften, Infos, Jugendmannschaften, Turniere

von Christian Klas

Oft wird darüber diskutiert, was einen wahren Sportsmann auszeichnet. Oder wo man solche überhaupt noch findet, inmitten einer  undurchsichtigen manipulierten Welt. Wir haben so ein Beispiel. Friedrich Ackner Junior, er gehört zu den Wenigen, die sich noch selbst nach dem Ball bücken, die keinerlei Vergütung fürs Spielen erhalten (weder in Geld noch in Naturalien), vollen Beitrag zahlen und nie den Besuch der Schwiegermutter einem Punktspiel vorziehen würden. Friedrich ist Einer, der seinen Sport derart liebt, dass er nicht nur bei der Vorbereitung der Bühnen unserer Leutzscher Stars hilft, der backstage  tischtennistypische Ringer-Matten schleppt, als Claqueur von der Tribüne aus nie enden wollende Niederlagenserien begleitet, nein, er kümmert sich sogar höchstpersönlich um das Wohlbefinden einzelner Sternchen und sichert selbst die Nachwuchsfrage ab.

Wer also, wenn nicht er, einer der letzten seiner Art, hätte es mehr verdient, diesen Titel „Vereinsmeister B“ zu gewinnen?  Da wo Tischtennis noch aus einer Anreihung von Ballwechseln besteht. Wo man das Geschehen noch mit bloßem Auge verfolgen kann. Wo Menschen um sportliche Titel kämpfen, die berufstätig sind. Die einen Ball über das Netz bringen ohne genau zu wissen, warum das klappen konnte. Er hat sich in einem Feld durchgesetzt, dass man ohne Übertreibung die leistungssportliche Reservearmee Leutzschlands bezeichnen kann. Nur seinem Finalsieg ist es zu verdanken, dass der geheime Erfolgsweg Guido Erxlebens,  aus den Tiefen des Leutzscher Fuchsbaus an die Fleischtöpfe der Elitefüchse, der gefährlichen Öffentlichkeit weiterhin verborgen bleibt. Es ist einfach noch nicht so weit, dass wir Guido mit seiner Zerstörernoppe ins Fuchsfell stecken, um  fürderhin all das gesammelte Leid durch Noppen waidwund geschlagener Füchse gnadenlos zu rächen. Dieser Tag wird kommen. Aber Friedrich hat sich noch einmal davor gestellt. Die künftige  Wunderwaffe verborgen. Es kann nur einen B-Meister geben.  Welch klangvoller Titel. Im Unterschied zur A-Meisterschaft, wo seit Jahren, wie in der Fußball-Bundesliga, schon vorher feststeht, wer Meister wird. Er gewann als Mann ein Männer-Turnier, das Männer überhaupt noch gewinnen können. Er hat den Fuchsrüden im Pelz das Selbstbewusstsein zurückgegeben. „Mann“ kann wieder aufrecht durch den Fuchsbau gehen. Ja, unser stolzes Geschlecht hat einen Herren-B-Meister hervorgebracht.  Er hat die Nachfolge von Zaghla Marouf* angetreten. (* Frau)

Friedrich Ackner ist nicht nur ein Fuchs, er ist ein Held, er ist ein Mann. Ich möchte ihm einen Lorbeerkranz auf die Stirn zeichnen, aber ich kann es leider nicht. Es bleibt nur eine stille Verneigung. Und ein Glückwunsch.

Nachtrag: Von der Redaktion sei noch angemerkt, dass es natürlich an diesem Tag (dem ehrwürdigen Buß-Und Bettag) auch noch weitere Sieger und Platzierte gab. Diese sollen hier auch noch lobend und huldigend erwähnt werden:

Herren A:

1. Huong Do Thi (eine Frau, zum 3. Mal in Folge, Ehre wem Ehre gebührt!)

2. Sascha Julius (als Neufuchs gleich bis ins Finale gespielt)

3. Stefan Berger & Hernan Soto

Herren B:

1. Friedrich Ackner Junior

2. Guido Erxleben

3. Hasso Baulecke und Danny Hanke

Doppel:

1. Hernan Soto/Stefan Berger

2. Jörg Wandler/Marcel Wille

3. Christian Klas/Antonio Lemos und Huong Do Thi/Linda Renner

Nachwuchs:

1. Marcus Zaspel

 

Triple-Siegerin DoppelEinzel

 

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