Liebes DHM-Tagebuch,

Geschrieben von Huong Do Thi am in Allgemein, Turniere

am vergangenen Wochenende verschlug es Huong, Anna, Sascha, Max und mich zu den Deutschen Hochschulmeisterschaften nach Wuppertal – einer Stadt bestehend aus 5 Häusern, 12 Einbahnstraßen, einem Rewe und einer tollen Tischtennishalle.

Tag 1 – Das glaubt uns zu Hause keiner…

Schon der Tag der Anreise sorgte für einige Überraschungen und schwere Aufgaben, welche unsere Muskeln (egal ob Lachmuskel oder Bizeps) auf den Prüfstand stellten. Nach einem kurzen Trip zur Halle um die Ansetzungen und Gegner des nächsten Tages zu erfahren und einem schnellen Einkauf bei Rewe, bei dem ich den Kollegen der TU Berlin mal zeigen durfte, wie man eine Handbremse löst, machten wir uns auf den Weg in unser Quartier. Hier erwartete uns eine wunderbar modern geschnittene Wohnung, mit einer, von der Besitzerin selbstbeschriebenen, sehr „speziellen“ Einrichtung. Wohin das Auge blickte konnten religiöse Gegenstände, Statuen und Schreine gefunden werden. Auch an Schminktischen mangelte es in dieser Wohnung nicht und zum Schutz vor Einbrechern stand ein riesiger Tiger im Eingangsbereich. Wir versuchten uns davon allerdings nicht irritieren zu lassen und legten erst einmal Badezimmerregeln fest, nachdem es da schon zu ersten ungewollten intimen Begegnungen kam.

Während Sascha auf Grund von mangelndem häuslichen Fleiß den vorbildlichen Student gab und gewissenhaft seine kommenden Seminare vorbereitete, richteten Huong und Max das Abendbrot an (Hmmm Nudeln mit Soße und Fleischwurst in passender Größe, da läuft mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammen). Anna und ich versuchten derweil den „selbsterklärenden“ Fernseher anzuschließen und ein Dachfenster zu öffnen. Bei dieser Aufgabe verzweifelten wir fast so sehr, dass uns von den anderen schon eine Exmatrikulation nahe gelegt wurde. Nach einer ausgelassenen Brettspielrunde, bei der nicht nur das Gehirn sondern auch die Lachmuskulatur sehr beansprucht wurde, versuchte jeder einen Schlafplatz zu finden.  Dabei zogen Sascha und ich den Jackpot, da wir uns ein großes und mit Leopardenmustern gespicktes Bett teilen durften.

Halle Wuppertal

Tag 2 – Egal wie lahm der Landsvogt ist, der Dalai ist Lama

Nach einem kurzen Frühstück unter der Obhut einer zwei Meter großen Maria-Statue, machten wir uns bei bestem Tischtenniswetter (Land unter!) auf den Weg zum ersten Turniertag. Die Halle war bereits gut gefüllt und das Turnier begann mit dem Mixed-Wettbewerb. Dabei mussten Anna und ich laaaange auf unseren Gegner warten. Im Spiel selbst wurde wir dann leider von der einzigartigen Technik des Gegners Landsvogt überwältig, was leider schon zu einer Ausscheidung in der ersten Runde für uns führte. Für Huong und Sascha lief es dagegen sehr viel besser, dennoch war für sie leider im Viertelfinale bereits Schluss.

Kurz darauf durfte auch Max mit ins Turniergeschehen eingreifen, denn es begann die Vorrunde der Frauen und Männer. Nachdem er seinen erster Gegner, welcher wegen eines Getränkeunfalls am Vorabend sichtlich Probleme hatte den richtigen der drei Bälle zu treffen, souverän besiegte, sicherte er sich trotz der Niederlage gegen Lahmvoigt äääh Landsvogt, welcher sich erneut nach seinem Aufruf feiern ließ, den zweiten Platz in seiner Gruppe. Sascha tat es ihm dahingehend gleich. Er hatte zwar in seinem zweiten Spiel einen fast gleichstarken Gegner, was zu wirklich ansehnlichen Ballwechseln führte, jedoch waren die Tipps der 6-jährigen Trainerin seines  Gegners wohl zu durchdacht. Für mich gab es in der „Pumper“-Gruppe leider wenig zu holen. Hätte ich mal den bizepsschrumpfenden Salat  weggelassen. Sowohl Anna als auch Huong hatten in ihren Gruppen nur wenig Probleme und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht.

Auch im anschließenden Doppelwettbewerb ließen die beiden Fähen nichts anbrennen und erreichten sicher das am nächsten Tag stattfindende Halbfinale. Ich erhofft mir noch eine letzte Chance mit Max wenigstens ein Spiel bei diesem Turnier zu gewinnen. Leider mussten wir uns dem gegnerischen Duo im 5. Satz geschlagen geben. Während ich mich ästhetisch etwas behindert fühlte, hatte Max bei diesem Anblick wohl nur neue Übungen für die kommenden Trainingseinheiten im Kopf.

Der Frosch

Somit war das Turnier für mich leider schon frühzeitig beendet. An diesem Tag kämpften Sascha und Max noch tapfer in der ersten Endrunde, wobei hier für beide dann auch schon Endstation war. Auch wenn Sascha in seinem Spiel bereits Matchbälle im 3. Satz hatte, konnte sein Gegner nochmal eine Schippe drauf, bzw. seinen Schulranzen ablegen und sich zum Sieg tscho-en. Die Mädels erreichten derweil beide das Viertelfinale unter den Augen der extra angereisten Ex-Füchsin Nadine, welche uns am Abend noch zusammen mit ihrem Verlobten Sebastian zum Abendessen im Vapiano begleitete. Die geplante Beach- und Grillparty fiel an diesem Abend leider ins Wasser. Nach dem Essen fieberten wir noch kurz mit, allerdings nicht beim langweiligen Portugalspiel, sondern bei der DFB-Pokalauslosung, bevor es dann für Huong, Max, Sascha und mich zur Playersparty im gefühlt einzigen Club in Wuppertal ging. Anna blieb derweil zu Hause und verpasste zu ihrem Pech damit Saschas atemberaubenden Tanzstil, der auf beide Geschlechter geradezu aphrodisierend wirkte.

Wohnung in Wuppertal

Tag 3 – Two Girls, one Title

Mit wenig Schlaf ging es am letzten Tag für die Mädels dann um alles. Während Sascha noch in der Wohnung blieb um erneut den stets bemühten Studenten zu geben oder einfach nur um die Wohnung samt Einrichtung für sich zu haben, kämpften sich Anna und Huong sowohl ins Einzel-, als auch ins Doppelfinale. Für Huong, welche scheinbar von uns allen unerkannt in der Wohnung eine Opfergabe durchführen konnte, wurden an dem Tag alle Gebete erhört, denn sie konnte sich nach einem wirklich spannenden und sehenswerten Finale gegen Anna den Titel der diesjährigen DHM sichern. Gemeinsam gewannen die beiden zuvor sogar auch das Doppelfinale.

Siegerehrung Damendoppel

Zusammenfassend war dieses Wochenende für eigentlich alle Mitgereisten ein Erfolg. Huong gewinnt im Einzel, Anna im Doppel, Sascha blieb im Doppel ungeschlagen (sogar ohne Satzverlust!), Max konnte seine Ballsammlung erweitern und ich habe ein Dosenbier für das lösen einer Handbremse bekommen. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Jahr.

In diesem Sinne: egal wie gut ihr alle kegelt, Usain Bolt.

Dein Robert.

The Team

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