Stadtklasse bye bye … die Zweite

Geschrieben von Götz Morgenstern am in 13. Herren

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Bevor wir uns der sportlichen Seite des Relegationsspieles der 13. Herren der Leutzscher Füchse gegen die 4. Herren der DHfK Leipzig zuwenden, möchten wir zuallererst ein riesengroßes Dankeschön an alle Leutzscher Fans aussprechen, die uns am Freitag den 26.04.2013 so grandios in der Halle der DHfK unterstützt haben. Ich glaube es war ein einmaliges Ereignis im Welttischtennis, daß zu einem Pflichtspiel einer unterklassigen Mannschaft in der 12. (!!) Liga folgende hochkarätige Edelfans zugegen waren:  zwei Damen der 1. Bundesligamannschaft des Vereins (Linda und Huong), der Trainer der 1. Damen-Bundesliga (Kai), der Kapitän der 1. Herrenmannschaft aus der 4. Liga (Jakob), ein Nationaltrainer mit Olympiaerfahrung (Jorge), der stellvertretende Vereinspräsident (Steffen) und zahlreiche weitere Gäste, von Tetako-Trainern (Nadine und Max) über die halbe 14. Mannschaft (Friedrich, Chris und Christian) und eine Gesandschaft der 15. Mannschaft (Andre und Steffen)  bis hin zu Martin als Ex-13er sowie Familie Gläßer, Justin mit Mama und  Groß-Alex…  Die Stimmung, welche diese fast 20 Leutzscher Fans veranstalteten, erreichte ihren ohrenbetäubenden Höhepunkt bei den 2 Matchbällen von unserem Kapitän Alex gegen den DHfK-Topmann Gerisch. Ich denke, wenn man diese Fanpower auf die maximalen 199 Gäste bei der Damenbundesliga in der Leplaystraße hochrechnen würde, wäre die Ringerhalle explodiert.

Großer Dank auch nochmal an Maiko. Es ist immer schwer, wenn bei 5 Mannschaftskameraden einer in einem wichtigen Spiel aussetzen muß, aber Maiko half beim Warmspielen, beim Coachen und hat uns mit zu diesem tollen Erfolg vorangetrieben.

Doch nun zur sportlichen Vorgeschichte.

Die neu formierte 13. Mannschaft hatte im Herbst 2012 einen guten Start in der 2. Staffel der ersten Stadtklasse Leipzigs. Die ersten Siege wurden recht überzeugend eingefahren, es war sogar von der Rolle als Staffelfavourit die Rede. Doch nach 4 Siegen in Folge kam die Ernüchterung gegen unsere Rivalen von Böhlitz-Ehrenberg. Da auch noch 2 unnötige Niederlagen gegen Clara Zetkin und Holzhausen folgten, die allerdings nur gegen uns in ihrer jeweils absoluter Topbesetzung antraten,  war es mit dem erhofften Aufstiegsplatz bald vorbei. So fanden wir uns plötzlich zum Jahreswechsel nur auf Platz 3 wieder.

Doch wir wollten uns nicht unterkriegen lassen. Mit viel Trainingsfleiß wurde die Rückrunde in Angriff genommen. Und es tat sich was… Wir verloren in der Rückrunde kein einziges Spiel mehr, wurden verdienterweise Rückrundensieger und über die gesamte Saison gesehen auch das beste Heimteam – als einzige Mannschaft unserer Staffel zu Hause ungeschlagen, welch eine Power im Fuchsbau !! Darüberhinaus spielte sich Götz in der Rückrunde auf den dritten Platz der Einzelrangliste mit lediglich 4 Niederlagen. Dabei wurde auch der Staffelbeste überzeugend mit 3:0 geschlagen. Alex ergänzt die gute Einzelbilanz der Füchse in der Rückrunde mit Ranglistenplatz 7. Leider reichte es gegen Böhlitz-Ehrenberg und ATV Thekla jeweils nur zu einem Unentschieden. Da sich diese gegen die anderen Mitstreiter auch keine größeren Patzer mehr erlaubten, verblieben wir zwar felsenfest auf Platz 3, aber eben weit weg von einem möglichen Aufstieg.

Dann tat sich allerdings die Chance der Relegation auf, bei der wir gegen DHfK 4 aus der Parallelstaffel anzutreten hatten. Jene hatten eine schwache Hinrunde gespielt, überwinterten nur auf Platz 5. Doch mit Neuzugang Gerisch, welcher insgesamt nur 4 Spiele abgab, kämpfte man sich in der Rückrunde tabellarisch auf Platz 1, noch vor unsere glorreiche 14. Auch zu Hause war DHfK sehr stark, büßte dort nur 2 Punkte ein und erreichte am Ende  der Saison wie wir einen sicheren 3. Tabellenplatz.

Da aus zeitlichen und organisatorischen Gründen die Relegation nicht in einer anderen Halle durchführbar war, knobelten wir mit der DHfK den Spielort aus. Und so zog es alle am letzten Freitag in die Schillingstraße. Dann Aufregung bei den Füchsen, da Tobias erst ganz knapp vor Spielbeginn eintraf, aber es reichte noch – eine paar Bälle zum Warmspielen und dann ging es mit den Doppeln los.

Unser Kapitän Alex pokerte ein wenig bei den Doppeln und setzte das vom Papier her stärkere Doppel mit Dirk und Götz auf die 2, die sich dann auch recht überlegen mit 3:1 gegen Gerisch / Loris durchsetzten. Alex / Tobias kämpften ebenfalls wacker und so stand es 2:0 nach den Doppeln – was für ein Traumstart in diesem wichtigsten Spiel der Saison.

Im ersten Einzel trafen dann gleich die beiden Mannschaftsbesten gemäß Statistik aufeinander, Gerisch gegen Götz. Vielleicht für Götz etwas zu früh im Match, also clevere Taktik der DHfKler. Zu mehr als einem Satz reichte es dann gegen einen sicheren und auf der Rückhand überaus starken Gerisch leider nicht für Götz. Doch dafür kamen alle restlichen Einzel der 1. Runde, ein komfortables 5:1 stand zu Buche auf Leutzscher Seite. Dann das zuvor bereits erwähnte Spiel Gerisch gegen Alex. Alex holte sich in blendender Form den 1. und 4. Satz, im entscheidenden 5. Satz kochte dann die Halle über. Mit Wirkung auf die Gastgeber – Alex hatte bei 10:8 zwei Matchbälle… ein Sieg für die Ewigkeit schien greifbar. Doch leider blieb der auch optisch wie immer bestens präparierte Gerisch cool und drehte den Satz  und damit das Spiel mit 4 Bällen in Folge noch um, welch eine Enttäuschung bei allen Füchsen, aber eine großartige spielerische und kämpferische Leistung von Alex trotz alledem. Leider konnte sich auch Tobias gegen einen unangenehm stark aufspielenden Luther nicht durchsetzen, Dirk mußte sich gegen Loris geschlagen geben, so daß in der 2. Einzelrunde nur Götz sicher gegen Roßberg punkten konnte, damit nur noch 6:4. Die 3. Runde startete Leutzsch wieder famos, die ersten 3 Einzel kamen, 9:4 für uns. Gerisch‘s nun fast schon obligatorischer Pflichtpunkt gegen Dirk tat da nicht mehr so weh, auch wenn ein starker Dirk Gerisch ebenfalls nahe an den Rand der Niederlage brachte, nach den Sätzen 2 und 3 wo Gerisch nur 11 Zähler erspielen konnte, war dann im 5. Satz leider der Zug für Dirk abgefahren, aber ebenfalls eine fuchsstarke  Leistung gegen einen der besten der Liga. Bei 9:5 konnte Götz gegen Loris alles klar machen, doch dieser erwies sich einfach als zu stark und zu clever, siegte 2x in der Verlängerung und machte nochmal alles spannend. Roßberg wurde gegen Alex von dieser Wendung übermäßig motiviert, Gerisch trumpfte gegen Tobias ohne Satzverlust auf, plötzlich war der fast sicher geglaubte Sieg  in Gefahr.

Beim Stand von 9:8 sowie 35:33 Sätzen für die 13. mußte Dirk nur 2 Sätze holen um den Aufstieg doch noch zu packen, daß er dann gleich deutlich mit 3:0 siegte, machte den Jubel perfekt und beendete ein denkwürdiges Match mit 10:8 für uns.

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An dieser Stelle möchte ich 3 Matches besonders hervorheben, an denen alle 4 Leutzscher  beteiligt waren und von DHfK-Seite immer auch Sportfreund Luther, ein wirklich starker und unangenehmer Gegner, wie Friedrich von der 14. bereits schmerzhaft erfahren mußte. Doch diese 3 Spiele sind beispielgebend für die Moral und Kampfkraft unserer Mannschaft und warum wir letztlich verdient gewonnen haben.

Das erste Spiel ist das Doppel Alex / Tobias gegen Luther / Roßberg. Diese haben eine gute Saison positiv mit 7:5 gespielt, unser Doppel war mit 8:6 zwar ähnlich erfolgreich, doch leider gingen die letzten 3 Doppel in der Liga verloren. DHfK legt dann mit einer 2:0 Führung auch gleich richtig los… die Geschichte der Punktspiele der Rückrunde mit 1:1 nach den Doppeln schien sich leider fortzusetzen. Doch die beiden wollten es nun richtig wissen: gut gecoacht von Jakob und getrieben von der Anfeuerung der Leutzscher Fans drehten sie in einmaliger Manier den Spieß um, holten sich die Sätze 3 und 4 und machten dann im 5. Satz alles klar, wie sich später zeigte ein enorm wichtiger  Grundstein für den Sieg, wenn beide Doppel erfolgreich gestaltet werden können.
Nochmal Glückwunsch zu dieser grandiosen Leistung.

Das 2. wichtige Match war beim Stand von 6:4 das erste Einzel der 3. Runde Luther gegen Götz. Eigentlich war hier bei Götz derzeitiger guter Form nicht mit großen Überraschungen zu rechnen, doch Luther startete wie ein Berserker und fegte Götz mit 7 und 9 vom Tisch. Lange Gesichter, was war zu tun? Intensives Coaching der erfolgsverwöhnten Jungs der 14. brachte dann aber die Wende, Götz wurde jetzt etwas aktiver und sicherer, und holte sich seinerseits die Sätze 3 und 4 mit 7 und 9. Also ging es in den Entscheidungssatz, eigentlich nicht so sehr Götz seine Sache. Doch er kniete sich nochmal richtig rein, behielt die Nerven und erkämpfte sich eine 10:6 Führung. Doch bei Aufschlag  Luther gingen leichtsinnig gleich 2 Punkte weg, der 1. eigene Aufschlag war dann auch keine Heldentat. AUSZEIT! Der Tip des Coaching-Teams, leerer Aufschlag lang in die Rückhand… Doch Schißhase Götz ignoriert die guten Ratschläge und macht einen einfachen Unterschnittaufschlag in die Vorhand, zog aber den Return mit einem leichten Topspin dann auf Luthers Mitte, dessen Ball landet im Netz… es ist geschafft, welche eine Erlösung, ein wichtiger Punkt, ein großer Kampf! Das fast schon verlorene Spiel wurde gedreht und wir hatten die wichtige 7:4 Führung erreicht.

Und dann, als krönender Abschluß, das Entscheidungspiel von Dirk, wieder gegen Luther, der bisher nur gegen Tobias punkten konnte und nach der knappen Niederlage gegen Götz natürlich mehr als motiviert war. Doch Dirk ging die Sache gewohnt cool an, immer ein lockeres Sprüchlein auf den Lippen, dann auch  mal einen Abschuß aus der Hüfte ausgepackt, aber weitestgehend stoisch mitgeschupft… was für eine Nervenleistung… ein klares 3:0 bringt den ersehnten 10. Punkt und krönt eine mannschaftlich geschlossene Leistung. Spielerisch vielleicht nicht überragend, aber dafür kämpferisch ausgeglichen, jeder der 4 Relegationshelden trägt mit 2,5 Punkten zum verdienten Aufstieg in die 2. Stadtliga bei.

Respekt an den leider unterlegenen aber fairen Gegner DHfK, es waren spannende und knappe Spiele, Sportfreund Gerisch hat tapfer mit allen 4 gewonnen Einzeln um den Aufstieg seiner Mannschaft gerungen, aber die beiden erfolgreichen Doppel und die geschlossene Mannschaftsleistung der Leutzscher brachte heute den verdienten 2. Aufstieg einer Leutzscher Mannschaft aus der 1. Stadtklasse in die 2. Stadtliga.

Es darf als sicher gelten, daß der eine oder andere siegreiche Punkt der Leutzscher 13 nicht auf spielerischen Können zurückzuführen ist, sondern einzig und allein durch die frenetische Anfeuerung der Fans auf den Bänken erzielt wurde. Eine grandiose Atmosphäre, auch die DHfKler konnten sich nicht erinnern, ein Stadtklassen-Spiel  jemals vor einer solchen imposanten Kulisse bestritten zu haben.

Leutzschpower

Der geniale Spielabend fand dann seinen krönenden Abschluß im Gambrinus, wo die Mannschaft zusammen mit Jakob, Martin, Chris, Christian und Andre noch feucht fröhlich die ausgezehrten Reserven auflud und bis weit nach Mitternacht den Tag ausklingen ließ.

Ich denke, in der eigenen Tischtennislaufbahn gibt es selten solche Ereignisse, wo einfach alles paßt und zusammenkommt, wir waren jedenfalls alle danach wie aufgedreht und ich für mich kann sagen, daß ich in meinen nun immerhin schon 30 Jahren aktives Tischtennis einen solchen Abend noch nicht erlebt habe:

Danke, danke und nochmals danke an alle vom Verein der Leutzscher Füchse, die dazu beigetragen haben, Ihr seid einfach genial 🙂

 

PS: Hier die Auflösung zur Haarproblematik 😉

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Kommentare (6)

  • C Klatt

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    Glückwunsch Männer! Und großen Respekt für Dirk! Mit einer (sicher nur äußerlichen) Arschruhe schaukelt er das Baby heim und packt sogar noch ein wenig „Trash-Talk“ aus 😀 Beeindruckend!
    P.S: Was hat Huong auf dem Bild eigentlich für einen komischen Pelzhut auf? 😉

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  • Ananas

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    Ich GRATULIERE!

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  • Steven

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    „Mensch Götz, das war ……….. spitze!“ 🙂
    Glückwunsch an die 13. zu eurer Leistung

    @ Chris: das ist der Pelzhut den Max hinter den Kopf von Huong hält 🙂

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  • Friedrich

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    Da wollte ich nur mal kurz den Spielbericht lesen und muss gleich nen Tag Urlaub nehmen, um das überhaupt an einem Tag zu schaffen. 🙂

    Glückwunsch zu dem Erfolg! Leider muss ich Götz enttäuschen, dass er nächstes Jahr nicht die Chance auf eine lupenreine Bilanz in der 1. Stadtklasse hat. 🙂

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  • Lasse Machen

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    Der Pelzhut ist kein Pelzhut sondern ein sprechender Dutt der auf einen Namen hört, der sich auf Ei reimt.
    Gratulation, ihr seit die wahrscheinlich stärkste Dreizehnte Mannschaft Deutschlands :o)

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