Archiv für März, 2010

spätrömische Impotenz gegen Borsdorf 6:9

Geschrieben von Christian Klas am in 5. Herren

Wir haben uns vom angestrebten zweiten Platz verGraulen lassen

Es gibt unschöne Undinge, unergründete Untiefen, unanständige Unholde, unfruchtbare Unterhosen, an alles kann man sich gewöhnen. Was wirklich schwer fällt sind unschlagbare Gegner wie zum Bleistift Borsdorf. Im Nachholspiel um den zweiten, und wie Keyser Soze nicht müde wird zu betonen, nahezu unbedeutenden Tabellenplatz, stellten wir bis auf den unwiederbringlich entfleuchten Paul Calle Calle (te extranamos) alles auf was wir hatten, "the best Aufstellung ever". Aber unser omnipotentes Sextett war auf sonst was eingestellt, vlt auf das Unterdrücken von unkontrollierbaren Frühlingsgefühlen. Jedenfalls nicht auf Spitzenspiel. Könnte auch sein dass alle zuviel Frauencurling geguckt haben. Erst kamen alle an wie auf Strandbesuch am Auensee, ungeordnet, unpünktlich und unerklärlich unmotiviert. Dann versemmelten wir unnötig zwei Un-Doppel, Ralf war irgendwie schon beim PUNk-Konzert und Tihon fehlten die nötigen Körner um seine beiden fast schon gewonnenen Spiele ins Trockene zu ziehen. Der Hammer war die vergeigte 10:2 Führung im fünften gegen Wandel. Dafür gabs früher 3 Wochen Schrankdienst. Auch der Rest machte untragbar auf Schauorchester Ungelenk, na gut – bis auf Torsten. Die in sich ruhenden Borsdorfer spielten in einer furchteinflössenden Entschlossenheit kompakt ihre Catanaccio-Mausefallentaktik, in die sich fast alle arglosen Fuchsschwänze einklemmen ließen. Auf Leutzscher Seite sah man wenig Erfreuliches, dafür viel Unterirdisches. Das Bouquet dieses Spiels erinnert an ungelüftete Turnschuhe, besonders muffig im Abgang. Wenn es was bringen würde, sollte ich ein für alle mal den Rücktritt gegen Borsdorf erklären, aber ich fürchte das Leiden geht weiter. Gratulation den wackeren Muldentalern, sie haben sich ihre Punkte wirklich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung verdient und waren einfach besser. Beeindruckend vor allem immer wieder Dietmar Graul. Unverwüstlich. Unerschöpfbar. Kein Weg ist ihm zu weit. Kein Schnitt bleibt ungeschnitten. Und mein Coup mich vor ihm ins dritte Paarkreuz abzuducken, hat auch nix gebracht. Noch dreimal Schaulaufen.